Milliarden für Schweizer Armee: Offiziers-Präsident ermahnt Politik
Die Schweizer Armee will sich besser verteidigen können. Dazu braucht sie mehr Geld. Ohne dieses könnte es zu lange dauern, bis die Ziele verwirklicht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee hat gestern veröffentlicht, wie viel Geld sie für Neues bräuchte.
- Zuerst muss aber das Parlament dem Armeebudget zustimmen.
- Sonst sei die Schweiz viel später verteidigungsfähig, sagt Oberst Dominik Knill.
13 Milliarden Franken bräuchte die Armee, um ihre neue Verteidigungsstrategie umzusetzen. Sie braucht neues Material, insbesondere für die Bodentruppen. Und sie will mit Truppen der Nato und der EU-Länder zusammen üben. Diese neuen Erkenntnisse haben Bundesrat und Armee aufgrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine gemacht.
Dominik Knill, Oberst und Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, sieht die Parlamentsmitglieder in der Pflicht. «Wir haben definiert, was unsere Verteidigungsfähigkeiten sind», sagt er zu Nau.ch.
Werde der Armee das Budget nicht zugesprochen, heisse das nicht, dass diese ihre Ziele aufgeben würde: «Das heisst, wir werden viel später verteidigungsfähig sein. Das ist dann die Verantwortung der Parlamentarier und der Politik.»
Ohne die notwendigen Mittel würde es schwierig für das Militär, seinen Grundauftrag zu erfüllen, sagt Knill. «Und, ganz wichtig: Wenn wir nicht genügend alimentiert sind mit Soldaten», fügt er hinzu. Die Armee hat schon seit einiger Zeit ein Nachwuchsproblem.
Allgemein erhoffen sich Knill und seine Kameraden, mit diesem Bericht politischen Druck auszuüben. Je schneller die Volksvertreter entscheiden, desto rascher können die Offiziere anfangen, ihre Projekte umzusetzen. Mehr lasse sich nicht machen, sagt Oberst Knill: Sollten Stände- und Nationalrat Nein sagen, «warten wir dann».