Müller sieht Richter bei kriminellen Ausländern in der Pflicht
Das Wichtigste in Kürze
- Richter und Bundesrat müssten für die Umsetzung der Ausschaffungs-Initiative sorgen.
- «Richter scheinen für den Volkswillen nur Hohn und Spott übrig zu haben.»
- Dies sagt der ehemalige Präsident der FDP, Philipp Müller, in einem Interview.
Von der versprochenen «pfefferscharfen Umsetzung» der Ausschaffungs-Initiative ist die Schweiz weit entfernt. Dieser Ansicht ist der ehemalige FDP-Präsidente und Ständerat, Philipp Müller. Dass nur 58 Prozent der kriminellen Ausländer ausgeschafft würden, sei hanebüchen.
Ins Visier nimmt Müller in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick» namentlich die Richter und den Bundesrat.
«Die Richter scheinen für den Volkswillen nur Hohn und Spott übrig zu haben. Es braucht jetzt den allerletzten Schuss vor dem Bug», so Müller weiter.
Bundesrat müsse Motion umsetzen
Und das gleich in doppelter Hinsicht: Der Bundesrat müsse seine Motion endlich umsetzen. Sie sei ja schon lange von beiden Räten angenommen worden. Katalogdelikte dürften nicht weiterhin mit einem Strafbefehl erledigt werden, sondern müssten zwingend vor Gericht.
Der Bundesrat habe versprochen, das Gesetz zu verschärfen, wenn die Härtefallklausel nicht strikt angewendet werde. Jetzt müsse die Regierung liefern. Sollte der Bundesrat nicht die Initiative ergreifen, müssten National- und Ständeräte die Klausel wasserdicht machen. Sonst bleibe nur deren Abschaffung.