Nationalrat gegen Frauenquote auf Wahllisten

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Bern,

Der Nationalrat hat sich gegen eine Frauenquote bei Wahllisten ausgesprochen. Eine Quote würde die Parteien unnötig einschränken.

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In der Legislaturperiode 2019–2023 hatten in der Schweiz nur 16 Prozent der gewählten Politiker auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene einen Migrationshintergrund. (Der Nationalrat bei eine - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat spricht sich gegen eine Frauenquote auf Wahllisten aus.
  • In gewissen Fällen könne dies gar kontraproduktiv sein, so die Gegner.

Der Nationalrat will die Vertretung der Geschlechter im Parlament nicht rechtlich regeln. Eine Frauenquote auf den Listen für die Nationalratswahlen kommt für ihn nicht infrage.

Die Befürworterinnen und Befürworter einer Regelung argumentierten, die Erfahrung habe gezeigt, dass nicht alle Parteien freiwillig beide Geschlechter auf ihren Listen in genügender Weise berücksichtigten. «Die Geschlechterparität ist nach wie vor nicht erreicht», sagte Angelo Barrile (SP/ZH). Derzeit sei die Frauenvertretung eher wieder rückläufig.

Die grosse Kammer hat am Montag mit 133 zu 52 Stimmen eine parlamentarische Initiative abgelehnt, die zum Ziel hatte, den Anteil der Frauen im Parlament zu erhöhen. Sibel Arslan (Grüne/BS) wollte im Gesetz verankern, dass auf den Listen für die Nationalratswahlen beide Geschlechter mit mindestens je einem Drittel pro Partei vertreten sein müssen. Diese Regel könne einen gewissen Beitrag zur Frauenparität leisten, sagte Arslan.

Rechtliche Vorschrift könne kontraproduktiv sein

Eine Quote würde die Parteien unnötig einschränken, sagte Kommissionssprecher Hansjörg Brunner (FDP/TG). Eine starre rechtliche Vorschrift könne sogar kontraproduktiv sein. Gewisse politische Einheiten hätten oft eine schmale Basis. Laut Brunner eignen sich andere Massnahmen wie ein guter Listenplatz besser, um den Frauenanteil zu stärken.

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