Operation Libero startet Kampagne für EU Waffenrecht
Die Debatte um die Anpassung des Schweizer Waffenrechts ist emotional. Nun steigt die Operation Libero mit in den Ring – sie setzt auf Herzchen, statt Waffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 19. Mai entscheidet das Schweizer Stimmvolk über eine Anpassung des Waffenrechts.
- Die Operation Libero macht sich für ein Ja an der Urne stark.
Am 19. Mai 2019 stimmt die Schweiz über ein neues Waffenrecht ab. Die Gegner fürchten um die Eidgenossenschaft. Die Befürworter wollen die Beziehung zur EU nicht gefährden.
«Diktat aus Brüssel» rufen die einen, «ein minimaler Eingriff», finden die anderen.
Letzterer Meinung ist auch Co-Kampagnenleiterin von Operation Libero, Laura Zimmermann. Wegen «ein paar wenigen und sinnvollen Anpassungen im Schweizer Waffenrecht» das Schengen-Abkommen aufs Spiel zu setzen sei nicht lohnenswert.
Laut Zimmermann ist das Abkommen aus zwei Gründen wichtig: «Zum einen bringt es die Freiheit, sich in Europa ohne systematische Grenzüberschreitungen zu bewegen. Zum anderen bringt es die Sicherheit in Form der grenzüberschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit.»
Sechs Wochen vor Abstimmung müssen sie «Vollgas» geben
«Bei der Abstimmung am 19. Mai geht es nicht in erster Linie um Schusswaffen», sagt Co-Kampagnenleiter Janos Ammann. «Es geht vor allem auch um unsere Freiheit und Sicherheit in Europa.»
Bei einem Nein zur Anpassung des Schweizer Waffenrechts setze die Schweiz ihre Schengen-Mitgliedschaft aufs Spiel. Und damit alle Vorteile, die das Abkommen für die Freiheit und Sicherheit in Europa mit sich brächten.
Das will die Operation Libero verhindern und schaltet sich sechs Wochen vor Abstimmung in die Debatte ein. Ein bisschen spät, oder? «Nein nein, wir geben jetzt Vollgas», so Zimmermann.
Wie gross sie die Kampagne schlussendlich machen können, werde sich zeigen. «Das kommt jetzt auf die Unterstützung aus der Bevölkerung an.»
Die Operation Libero sammelt mittels Crowdfunding Geld, um die Kampagne auf die Schweizer Plakatwände zu bringen. Wie viel dafür gespendet werden müsste, ist nicht bekannt. «Wir haben uns kein Maximal-Ziel gesetzt. Wir wünschen uns einfach die grösstmögliche Unterstützung.»
Herzchen fürs neue Waffenrecht
An der Pressekonferenz dazu wurde nun die Kampagne vorgestellt, inklusive Visual: «I ♥ Schengen» steht darauf – in Anlehnung an den bekannten Tourismus-Slogan aus New York.
«Wir finden Schengen als Abkommen attraktiv», erklärt Laura Zimmermann. Schengen sei aber auch ein schöner Ort, der ein «I love» durchaus verdient habe.