Parlament wünscht Erhöhung der Mindestfranchise
Der Nationalrat hat für eine Erhöhung der Mindestfranchise bei Krankenkassen gestimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat stimmte für die Erhöhung der Krankenkassen-Mindestfranchise.
- Der Antrag erhielt 114 Ja-Stimmen bei 75 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen.
- Gegner befürchten negative Auswirkungen auf ältere und chronisch kranke Menschen.
Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat einen Vorstoss zur Erhöhung der Krankenkassen-Mindestfranchise durch den Bundesrat gutgeheissen. Mit der Anpassung soll die aktuelle Kostensituation in der Grundversicherung besser abgebildet werden.
Die grosse Kammer votierte am Montag mit 114 Ja- bei 75 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen für den Vorstoss von Diana Gutjahr (SVP/TG). Bereits in der Herbstsession hatte der Ständerat einen gleichlautenden Vorstoss von Esther Friedli (SVP/SG) unterstützt.
Bundesrat befürwortet Franchisenerhöhung
Auch der Bundesrat beantragte im Vorfeld die Annahme der beiden gleichlautenden Motionen. Bekämpft wurden die Vorstösse in beiden Räten von der Ratslinken, die in der Abstimmung jeweils unterlag.
Seit dem Inkrafttreten des Krankenversicherungsgesetzes im Jahr 1996 stiegen die Bruttokosten zulasten der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) um mehr als das Dreifache.
Die Befürworterinnen und Befürworter versprechen sich mehr Eigenverantwortung vonseiten der Versicherten. Gegnerinnen und Gegner befürchten, dass besonders chronisch kranke und ältere Menschen unter der Franchisenerhöhung leiden werden.