Schweizer Exporte nach Indien könnten durch ein neues Freihandelsabkommen wettbewerbsfähiger werden.
Guy Parmelin
Guy Parmelin. (Archivbild) - keystone

Das Parlament kann über das Freihandelsabkommen der Efta-Staaten mit Indien entscheiden. Das Abkommen soll Schweizer Exporte in das weltweit bevölkerungsreichste Land wettbewerbsfähiger machen.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin sprach am Donnerstag in Bern vor den Medien von einem «Meilenstein». Indien sei ein Brics-Staat mit gut ausgebildeter Bevölkerung und habe Interesse an Innovationen. «Der Bundesrat ist stolz, die Botschaft ans Parlament verabschiedet zu haben.»

Das Abkommen fülle eine der grössten Lücken im Schweizer Freihandelsnetz, sagte Parmelin. Und es verschaffe Schweizer Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil in Indien. Denn die EU und Grossbritannien hätten ihre Freihandelsverhandlungen mit Indien noch nicht abgeschlossen.

Unterschrift unter dem Vertrag

Am Abkommen beteiligt sind neben der Schweiz die weiteren Mitgliedstaaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta): Island, Liechtenstein und Norwegen. Rund 16 Jahre lang war verhandelt worden.

Am vergangenen 10. März unterzeichneten es Parmelin, seine Amtskollegen aus den Efta-Staaten und Indiens Handelsminister Piyush Goyal in Delhi.

Indien – das weltweit bevölkerungsreichste Land und mit Wachstumspotenzial dank wachsender Mittelschicht – erhebt heute auf den meisten Waren sehr hohe Importzölle. Das Abkommen bringe für 94,7 Prozent der heutigen Schweizer Exporte in das Land Zollerleichterungen, teilweise mit Übergangsfristen, sagte Parmelin.

Verbesserter Zugang zum indischen Markt

Verschiedenste Schweizer Produkte erhielten einen verbesserten Zugang zum indischen Markt, sagte der Wirtschaftsminister. Als Beispiele nannte er Pharmaprodukte und chemische Produkte, Maschinen und Uhren.

Bei der Landwirtschaft bleibt ein Schutz bestehen. Die Schweiz habe Indien Zugeständnisse gemacht wie schon in anderen Abkommen.

Viele Verbesserungen gebe es auch für Patentverfahren, den Rechtsschutz und den für viele Branchen wichtigen Schutz der Swissness. Im Abkommen enthalten ist die Investitionsförderung. Die Efta-Staaten verpflichten sich – laut Bundesrat eine Premiere – zu Promotionsaktivitäten.

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