Pink Cross: Hans-Ueli Vogts Sexualität ist irrelevant
Bundesratskandidat Hans-Ueli Vogt findet, seine Homosexualität sei kein Thema. Recht hat er, sagt der Schwulendachverband «Pink Cross».
Das Wichtigste in Kürze
- Seine Homosexualität sei bei seiner Bundesratskandidatur kein Thema, sagt Hans-Ueli Vogt.
- Gleicher Ansicht ist auch der Präsident von «Pink Cross», Roman Heggli.
- Dies gelte ganz besonders bei Vogt.
SVP-Politiker Hans-Ueli Vogt machte nie ein Geheimnis daraus, dass er homosexuell ist. Bei der Ankündigung seiner Kandidatur als Nachfolger von Ueli Maurer zeigte er sich überrascht, dass dies ein Thema sein könnte: Der erste schwule Bundesrat.
«Diese Frage hat im Jahr 2022 nichts mehr zu suchen. Natürlich ist die Schweiz bereit für einen schwulen Bundesrat», bestätigt auch Roman Heggli, Geschäftsführer beim Homosexuellen-Dachverband «Pink Cross». «Sie ist vor allem nicht relevant bei jemandem wie Hans-Ueli Vogt, der sich nie politisch für LGBTQ-Themen einsetzte.»
Hans-Ueli Vogt ist «einfach auch noch schwul»
Anders als etwa SP-Nationalrat Angelo Barrile, der auch Vorstandsmitglied von «Pink Cross» ist. Bei ihm wären diesbezügliche Fragen berechtigt: «Die Rechte der LGBTIQ-Community sind sehr hoch auf seiner politischen Agenda», hält Heggli fest. Aber Vogt? «Er ist einfach auch noch schwul.»
Heggli verweist auf Nachbarländer, wo es auch schon schwule Minister gab, ohne dass dies ein Thema gewesen wäre. Oder Belgien, wo mit Petra de Sutter eine Transfrau Vizepremierministerin ist.
Hans-Ueli Vogt sieht dies im Nau.ch-Interview leicht anders. Allein schon die Tatsache, dass er als offen homosexueller Kandidat und allenfalls gar Bundesrat sein könne, sei ein starkes Signal.
«Das fände ich schon gut», betont er. Als Anwalt für die Anliegen von Schwulen sieht er sich aber nicht: In der Schweiz sei diesbezüglich sehr viel schon erreicht.
Viel, aber längst nicht genug, würde dazu wohl Pink-Cross-Präsident Roman Heggli sagen. Seine Bilanz: «Schlussendlich ist für uns entscheidend, wie stark sich Politiker und Politikerinnen für unsere Rechte einsetzen, egal welcher sexuellen Orientierung. Und da gibt es im Bundeshaus einige, die sich mehr engagieren als Hans-Ueli Vogt.»