Postauto-Skandal: Post-Chefin Ruoff muss im Bundeshaus antraben

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Mit der Rückzahlung der zu Unrecht bezogenen Subventionen ist der PostAuto-Skandal längstens nicht erledigt. Nachdem neue Dokumente aufgetaucht sind, wird die Post-Konzernleitung ins Bundeshaus aufgeboten. Jetzt müsse alles auf den Tisch.

Ganz offensichtlich müsse aber auch das Geschäftsmodell des Service-public-Betriebs PostAuto AG unter die Lupe genommen werden: «Es muss auch auf den Tisch, dass explizite Gewinnziele vorgegeben werden. Und man muss anschauen, was der Bundesrat der Post für Ziele vorgibt.» Dank Subventionen Gewinn erzielen – das gehe natürlich nicht.

«Das ist wirklich dicke Post!»

Post-Konzernchefin Susanne Ruoff darf bleiben.
Post-Konzernchefin Susanne Ruoff darf bleiben. - Nau

Die neuen Dokumente lassen darauf schliessen, dass einerseits die Konzernleitung wusste, dass bei der PostAuto AG Subventionen erschlichen werden. Und andererseits der jetzt entlassene PostAuto-Chef Daniel Landolf davor warnte. «Das ist wirklich dicke Post», hält Graf-Litscher fest.

Post-Chefin Susanne Ruoff kommt immer mehr unter Druck. Sie soll seit Jahren von den Buchhaltungstricks bei der PostAuto AG gewusst haben (Nau berichtete). Jetzt wird die Affäre zum Politikum, bestätigt die SP-Nationalrätin und Präsidentin der Verkehrskommission Edith Graf-Litscher. «Ich werde die Konzernleitung am 19. März in die Kommission einladen», sagt Graf-Litscher zu Nau.

Sie sieht sich in ihrer Haltung bestätigt: «Bis in die oberste Stufe der Konzernleitung müssen die Fakten auf den Tisch.»

Keine Rücktrittsforderung an Ruoff

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Post-Konzernleitung muss wegen des Postauto-Skandals im Bundeshaus antraben.
  • Neue Dokumente zeigen, dass Post-Chefin Susanne Ruoff längst über die Buchhaltungstricks informiert war.
  • Die Präsidentin der nationalrätlichen Verkehrskommission, Edith Graf-Litscher, findet das «dicke Post».

Den von Parlamentskollegen geforderten Rücktritt von Ruoff lehnt Graf-Litscher ab. «Das steht im jetzigen Moment nicht im Vordergrund. Aber ich erwarte, dass es nicht nur mit Bauernopfern abgetan wird.»

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