René Felber: Die Schweiz trauert um den Alt Bundesrat
Alt Bundesrat René Felber ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Neuenburger Sozialdemokrat sass 1987 bis 1993 in der Landesregierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Neuenburger SP-Politiker René Felber ist verstorben.
- Der alt Bundesrat wurde 87-jährig.
- Felber war überzeugter Anhänger einer Annäherung der Schweiz an Europa.
René Felber ist tot. Der alt Bundesrat ist gemäss Westschweizer Fernsehen RTS im Alter von 87 Jahren verstorben.
Felber sass für die Sozialdemokratische Partei von 1987 bis 1993 in der Landesregierung. Im Jahr 1992 war er Bundespräsident. Er setzte sich für eine Öffnung der Schweiz ein und war ein überzeugter Anhänger einer Annäherung der Schweiz an Europa.
Felber setzte sich für einen Beitritt der Schweiz zum EWR ein. Dieser wurde 1992 vom Schweizer Volk abgelehnt – Felber war damals Bundespräsident und Aussenminister.
Klassische politische Karriere
René Felber wurde am 14. März 1933 in Biel geboren. Zuerst Lehrer von Beruf, hatte er eine klassische politische Karriere absolviert. Diese begann 1960 im Gemeindeparlament von Le Locle NE.
1964 bis 1980 war er Stadtpräsident von Le Locle, 1965 bis 1976 Abgeordneter im Neuenburger Grossen Rat. Von 1967 bis 1981 sass er im Nationalrat, während der letzten Monate führte er die SP-Fraktion an.
1981 wechselte er in die Regierung des Kantons Neuenburg. Aus dieser Position wählte ihn die Vereinigte Bundesversammlung am 9. Dezember 1987 in den Bundesrat. Er kam als Nachfolger für seinen neuenburgischen Landsmann Pierre Aubert.
1992 wurde Felber wegen eines bösartigen Blasentumors operiert. Damals sei er ein müder, ausgelaugter Mann gewesen, bilanzierte er später rückblickend. Mit dem Rücktritt aus der Landesregierung 1993 habe er «seine Haut gerettet».
René Felber engagierte sich für die Integration
Als Chef des EDA setzte Felber sein ganzes politisches Gewicht für die europäische Integration der Schweiz ein. Seinen Platz im Bundesrat nahm 1993 Ruth Dreifuss ein.
Auch nach dem Rücktritt blieb Felber aktiv. 1998 bis 2000 übernahm er das Präsidium im Stiftungsrat des Internationalen Zentrum für humanitäre Minenräumung in Genf. 1994 bis 1996 war er Präsident der Interjurassischen Versammlung.
Daneben kümmerte sich der Alt-Bundesrat um die Stiftung «Eine Zukunft für Genf», präsidierte die private Stiftung «La Tène». Diese setzt sich für ein Archäologie-Museum in Hauterive NE ein. Und er war Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Rettungsflugwacht.