Rund 13 Prozent des verbrauchten Stroms verpufft

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Bern,

Laut einem Bericht des Bundes gehen rund 13 Prozent des in Haushalten, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben verbrauchten Stroms verloren.

Strom
Ein Bericht des Bundes zeigt, dass rund 13 Prozent des in Haushalten, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben verbrauchten Stroms verloren gehen. (Archivbild) - Stadtpolizei St.Gallen

Rund 13 Prozent des in Haushalten, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetrieben verbrauchten Stroms verpufft. Das zeigt ein Bericht des Bundes. Laut der Landesregierung braucht es dennoch keine Gesetzesänderungen und neue Instrumente auf nationaler Ebene.

Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht «Energieverschwendung beim Betrieb ohne Nutzen» schätzt die Stromverschwendung in Haushalten, sowie im Dienstleistungs- und Industriesektor auf insgesamt 6 bis 7 Terawattstunden (TWh) pro Jahr. Die Bereiche Mobilität und Landwirtschaft sind von dieser Schätzung ausgenommen. Auch andere Energieträger oder graue Energie wurden nicht berücksichtigt.

Verglichen mit dem gesamten Stromverbrauch dieser drei Sektoren gehen rund 13 Prozent der Energie nutzlos verloren, wie Schätzungen zeigen. Das geschieht etwa, wenn die Beleuchtung oder die Lüftung in einem Gebäude eingeschaltet ist, obwohl niemand anwesend ist.

Bericht zeigt erhebliches Energiesparpotenzial

Der vom Nationalrat bestellte und vom Bund in Auftrag gegebene Bericht zeigt ein «erhebliches Energiesparpotenzial». Beispielsweise bei Beleuchtungen, Elektroheizungen, Klima- und Lüftungstechnik oder Anlagen und Geräten der Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungstechnik könne Energie gespart werden, die sonst verpuffe.

Gründe für die hohen Verluste sind gemäss dem Bericht Wissensdefizite bei den Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch technische oder finanzielle Hemmnisse. «Begegnen kann man diesen Hemmnissen mit mehr Information, finanziellen Anreizen, technischen Innovationen oder auch regulatorischen Anpassungen», heisst es.

Trotzdem braucht es laut Bundesrat zurzeit auf Bundesebene keine Gesetzesänderungen und neue Instrumente. Mehrere bestehende Massnahmen unterstützten das Ziel, den nutzlosen Stromverbrauch zu reduzieren, schreibt er.

Bundesrat setzt neue Vorschriften für energieeffiziente Geräte

Der Bundesrat listet verschiedene Beispiele auf, wie die Vorschriften auf Bundesebene zur Energieeffizienz von Geräten und Anlagen. Für neue Geräte schreiben diese neben einem tiefen Standby-Verbrauch auch eine Umschaltautomatik in den Standby- oder in den Aus-Zustand vor.

Weiter zielten kantonale Gesetze und die finanziellen Anreize über Zielvereinbarungen zur Reduktion des Energieverbrauchs auf solche Betriebsoptimierungen in Unternehmen ab. In den Bereichen Energieberatung, Information sowie Aus- und Weiterbildung trage Energie Schweiz, das Programm des Bundes für Energieeffizienz, zur Reduktion des Betriebs ohne Nutzen bei.

Künftig bietet der bis 2027 laufende Smart-Meter-Rollout eine Chance, Haushalte und kleinere Unternehmen über neue Dienstleistungen für die Reduktion der Energieverluste beim Betrieb ohne Nutzen zu sensibilisieren, wie der Bundesrat schreibt. Diese Betriebsoptimierung könne von den Stromversorgungsunternehmen zudem im Rahmen der neuen Effizienzverpflichtungen für Elektrizitätslieferanten adressiert werden.

Kommentare

User #4773 (nicht angemeldet)

Jährlich werden Medikamente im Wert von 4 Milliarden Franken vernichtet. Dies deutet auf übermässige Verschreibungen und mangelnde Bedarfsanalyse hin. Statt als gesundes Zeichen zu gelten, zeigt es eher ineffiziente Strukturen im Gesundheitswesen auf. Ein Umdenken bei Verschreibungspraxis und Patientenaufklärung ist nötig, um diese Verschwendung zu reduzieren.

User #2115 (nicht angemeldet)

Logisch wird "Haushalt" zuerst aufgeführt, da kann man auch am schnellsten mit dem schulmeisterlich erhobenen Zeigefinger Massnahmen ergriffen. Wäre doch schaden wenn, auf die einzelnen "Nutzer" aufgedröselt, berichtet würde. Dazu würde mich auch eundet nehmen was alles unter "Haushalt", "Industrie" etc fällt. Wie wird "unnütz" deklariert bzw bestimmt? 24:30 - 06:00 weil dann Nachtruhe ist? Oder MO-FR 08:00 - 17:00 weil dann alle auf der Arbeit sein sollten? Kennt das Smart Meter den Verbraucher (IoT) oder ist ein "Lebensform Scanner" integriert? Einmal mehr eine Statistik, die in sich vieleicht sogar stimmt, aber ohne Kontext und mit Ausschluss von diversen anderen Verbrauchern völlig unnütz ist,und wohl nur wieder ideologische Zwecke bedienen soll. Zusätzlich ist wohl zu sagen, dass die ganze 24/7 Digitalisierung und Steuerung, ja sogar das Daten-Logging Strom braucht, sonst funktioniert es nicht! Also brauchen wir immer mehr Strom um den Stromverbrauch zu überwachen und zu regeln....

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