Schweizer Armee nimmt junge Frauen in die Verantwortung

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Die Schweizer Armee wirbt in einem neuen Film um neue Rekruten. Und vor allem auch Rekrutinnen. Bundesrätin Viola Amherd arbeitet an einem Wandel.

Schweizer armee
Eine junge Frau steht am Anfang und am Schluss des Werbefilms von der Schweizer Armee. - Youtube/VBS

Das Wichtigste in Kürze

  • Das VBS lanciert einen neuen Werbefilm, um junge Leute für die RS zu begeistern.
  • Angesprochen sind speziell die Frauen.
  • Das VBS ermutigt die Jungen, eine Entscheidung zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.

Viola Amherd kämpft. Sie kämpft um die jungen Frauen. Die CVP-Bundesrätin will mehr Frauen motivieren, in der Schweizer Armee Dienst zu leisten.

Schon im Februar kündete die Chefin des Bundesamts für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS einen Bericht zuhanden des Bundesrats an. «Dort drin wird die Frage aufgeworfen, wie wir mehr Frauen für die Armee motivieren können», sagte sie.

Der Schweizer Armee ein feminineres Gesicht verleihen

Kurz darauf präsentierte die Schweizer Armee stolz die erste Kampfjet-Pilotin der Schweizer Armee. Oberleutnant Fanny Chollet strahlte in Payerne vor den F/A-18-Kampfjets in die Kameras.

Schweizer Armee Fanny Chollet
Hat gut lachen: Fanny Chollet ist die erste Kampfjet-Pilotin der Schweizer Armee. - Keystone

Und nun folgt der nächste Streich: Die Armee lockt die Frauen im neuen Werbe-Film in die RS. Das zweieinhalbminütigen Video beginnt mit einer jungen Frau, die in Bern mit dem Bus unterwegs ist. Sie geht in den Berner Neufeld-Gymer.

Auch junge Männer treten auf. «Tag für Tag arbeitest du an deiner Zukunft», unterlegt die Off-Stimme die inszenierten Alltagssituationen. Dramatisches Schlaglicht, Soft-Filter, Piano-Musik. «Wovon träumst du?»

Aufforderung, sich für «Frieden und Sicherheit in der Schweiz» einzusetzen

Das VBS-Video schlägt vor: «Wage den Schritt raus aus dem Alltag. Schau ganz genau hin und setz dich ein für das, was dir wichtig ist», fährt die Stimme fort. Sie preist das Zusammengehörigkeitsgefühl der Truppe, die Herkunft spielt keine Rolle.

Der Film appelliert daran, Verantwortung zu übernehmen. «Setz dich ein für eine Zukunft, wie du sie dir wünschst. Für Frieden und Sicherheit in der Schweiz.» Der Weg dazu: Die Aushebung für die Rekrutenschule in der Schweizer Armee.

Bisher ist die Zahl der weiblichen AdA (Angehörigen der Armee) bescheiden. Nef (nicht erfüllt) könnte man sagen: 929 Frauen leisteten 2017 Dienst von insgesamt 120'000 AdA. Das sind 0,77 Prozent. In der laufenden RS sieht es bereits etwas besser aus: 120 Frauen auf 11'080 Männer – 1,08 Prozent.

Gleiche Leistung, gleiche Chancen, aber auch gleiche Pflichten. Wenn eine Frau sich entschliesst Dienst zu leisten, gelten für sie fortan auch dieselben Pflichten wie für ihre männlichen Kollegen. Wer sich rekrutieren lässt, ist dann auch dienstpflichtig und muss unter Umständen Wehrpflichtersatz zahlen. Auch bei einer Schwangerschaft.

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