Schweizerische Volkspartei trotz Verlusten weiterhin Platzhirsch
Klare Wahlsieger waren die Grünen mit 21 neuen Mandaten. Trotz Verlusten bleibt die Schweizerische Volkspartei die stärkste politische Kraft des Landes.
Das Wichtigste in Kürze
- Grüne und Grünliberale sind die klaren Sieger der diesjährigen Wahlen.
- Die SP und die SVP haben am meisten Mandate abgegeben.
- Der Frauenanteil im Eidgenössischen Parlament erhöht sich auf rund 39 Prozent.
Das politische Gewicht unter der Bundeshauskuppel hat sich deutlich nach Grün verschoben. Grüne und Grünliberale sind im National- und Ständerat mit 30 zusätzlichen Mitgliedern vertreten. 96 der 246 Sitze holten Frauen.
Platzhirsch bleibt trotz herber Verluste die Schweizerische Volkspartei. Das Gleichgewicht zwischen den Räten bleibt insgesamt stabil.
Mit den 96 Sitzen erhöht sich der Frauenanteil im Eidgenössischen Parlament auf insgesamt rund 39 Prozent. Im Nationalrat liegt er neu bei 42 Prozent, im Ständerat bei 26 Prozent. Damit kann sich die Schweiz europa- und weltweit mittlerweile sehen lassen.
Die Schweizerische Volkspartei mit dem Parteilosen Thomas Minder immer noch auf 60 Mandate in den Eidgenössischen Räten. Und das trotz elf Sitzverlusten. National- und Ständerat zählen zusammen insgesamt 246 Sitze.
Nummer zwei bleibt trotz sieben Sitzverlusten die SP mit 48 Sitzen. Drittstärkste Kraft bleibt trotz fünf Sitzverlusten die FDP mit 41 Sitze. Die CVP bleibt mit 38 Sitzen dank ihrer Poleposition im Ständerat und trotz der grünen Welle die viertstärkste Kraft. Mit den Sitzen der Fraktionspartner EVP und BDP, liegt dieses Mittebündnis mit 44 Sitzen sogar noch vor den Freisinnigen.
Grüne überrollen alle und alles, Schweizerische Volkspartei stabil
Mit 21 zusätzlichen Mandaten haben die Grünen alle und alles überrollt und sind die klaren Wahlsieger. Sie delegieren neu 33 Abgeordnete in die beiden Räte. Die Grünliberalen stellen neu 16 Volksvertreter, alle im Nationalrat. Gerupft wurde die BDP, die fünf ihrer acht Mandate verlor und noch mit drei Personen vertreten ist.
Im Nationalrat haben die Bürgerlichen (mit Lega und MCG) ihre Mehrheit von 101 Sitzen eingebüsst. Sie stellen noch 85 Abgeordnete (inkl. EDU und Lega).
Linksgrün war mit 69 Sitzen noch nie so nah am Bürgerblock. Die Mitte mit CVP und GLP wurde insgesamt leicht gestärkt und kann auf 46 Sitze zählen (mit EVP und BDP).
Bezogen auf die beiden Räte spielen rein zahlenmässig je nach politischer Sachlage ebenfalls die Mitteparteien das Zünglein an der Waage.
Die Schweizerische Volkspartei und die FDP kommen zusammen auf 103 Sitze (mit EDU und Lega). SP und Grüne auf 83 Sitze (mit PdA und SOL). Die Mitteparteien CVP, BDP, EVP und GLP vereinigen 60 Sitze.
Der Ständerat bleibt jedoch weiterhin klar bürgerlich aufgestellt. Deshalb bleibt das politische Gleichgewicht zwischen den Räten trotz des Linksrutsches im Nationalrat weitgehend stabil. Es kann je nach Thema unterschiedliche Mehrheiten geben.
Bundesratssitz eher unwahrscheinlich
Dass die grüne Welle erstmals ein Parteimitglied der GPS in den Bundesrat spülen könnte, ist fraglich. Besonder nach den Positionsbezügen der Parteien vom Wochenende. Am Freitag hatte die Partei offiziell die Kandidatur ihrer Parteipräsidentin und Nationalrätin Regula Rytz bekannt gegeben.
Die FDP, der die Grünen bei den Gesamterneuerungswahlen am 11. Dezember einen Sitz abjagen möchten, sieht keinen Grund für eine sofortige Änderung der Zauberformel. Sie will ihre beiden Bundesratssitze verteidigen. Auch CVP und SVP halten vorerst an der heutigen Zauberformel fest.