Simonetta Sommaruga jubelt über gesparten Strom im September
Schweizer Haushalte und Firmen haben im September Strom eingespart. Im «Eco Talk» freut sich Energieministerin Simonetta Sommaruga über diese Entwicklung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im September haben Schweizer Haushalte und Firmen bereits etwas Strom eingespart.
- Simonetta Sommaruga möchte deshalb derzeit kein Stromsparziel definieren.
- «Wir müssen aufpassen, nicht auf Panik zu machen», sagt die Schweizer Energieministerin.
Die Energiekrise ist derzeit auch in der Schweiz ein Dauerbrenner, doch gemäss Simonetta Sommaruga muss man aufpassen, «nicht auf Panik zu machen». Man sei in der Schweiz gut aufgestellt, hält die Energieministerin im «Eco Talk» von SRF fest.
Gleichzeitig erwähnt Sommaruga aber auch, dass es wichtig sei, die Situation «ernst zu nehmen». Man werde in der nächsten Zeit mehr Strom brauchen, da die Schweiz von Kohle, Gas und Öl wegkomme und man wisse, dass auch die umliegenden Länder mehr Strom brauchen werden, erläutert die Bundesrätin.
«Wir müssen deshalb das machen, was wir schon in den letzten Jahren hätten machen müssen: Einheimische Energien in der Schweiz massiv ausbauen. Deshalb machen wir keine Panik, aber wir machen vorwärts», fasst Sommaruga zusammen und ergänzt, dass man sich in den letzten zehn Jahren zu sehr auf den Import von Strom verlassen habe.
Simonetta Sommaruga: «Es gibt konkrete Zahlen zum Stromsparen»
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist das eine, das Energiesparen das andere. Der bundesrätliche Appell zum Stromsparen ist derzeit allgegenwärtig – und offenbar kommt die Botschaft an: Auf Ebene der Haushalte und Firmen ist der Stromverbrauch im September (im Jahresvergleich) um knapp 13 Prozent gesunken.
Diese Zahl darf der Bund zwar vorsichtig als Erfolg für seine Kampagne werten. Doch wie stark der Appell die Einsparungen in Haushalten und Firmen tatsächlich begünstigt hat, lässt sich laut einem Bericht der «Tagesschau» nicht endgültig sagen. Faktoren wie das Wetter, die Wirtschaftslage oder die Bevölkerungsentwicklung spielen beim Stromverbrauch nämlich ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Energieministerin Simonetta Sommaruga zeigt sich trotz diesen Umständen mit der Entwicklung durchaus zufrieden, wie sie im «Eco Talk» klar macht. «Wir haben auch schon Aussagen aus der Wirtschaft aber auch von Sportzentren, dass sie ganz konkret zehn Prozent Energie und fünf Prozent Wärme einsparen konnten. Es gibt also konkrete Zahlen und wir werden sicher auch noch ein Monitoring machen können, um diese Entwicklung zu verfolgen.»
Braucht es ein klares Sparziel?
Einen Dämpfer gibt es trotzdem: Der Gesamtstromverbrauch im September hat sich gegenüber dem letzten Jahr auch mit Sparbemühungen von Wirtschaft und Haushalten leicht erhöht. Laut der «Tagesschau» hatte dies unter anderem damit zu tun, dass auch mit Pumpspeicherkraftwerken Energie gespeichert wurde.
Eine Rolle spielte demnach auch der Eigenbedarf von Kraftwerken sowie Netzverluste. Trotz den Sparbemühungen bleibt eine Mangellage also ein mögliches Szenario. «Eco Talk»-Moderator Reto Lipp wollte deshalb von Simonetta Sommaruga wissen, ob es wie beim Gas ein klares Sparziel brauche.
«Wenn in Europa ein Stromsparziel beschlossen wird, werden wir das sicher auch anschauen. Im Moment erlebe ich die Wirtschaft und die Betriebe aber als schon sehr motiviert und engagiert einen Beitrag zu leisten, um beim Strom und beim Gas Einsparungen zu machen», antwortete die Energieministerin.