SP will Vaterschaftsurlaub und Lohngleichheit
Eine Frauen-Initiative hatte die SP versprochen. Nun sollen es gar deren zwei werden, Vaterschaftsurlaub und Lohngleichheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Frauenstreik vom 14. Juni versprach die SP eine Initiative.
- Nun werden die Sozialdemokraten gar zwei Frauen-Initiativen umsetzen.
- Dazu bezieht die SP auch bei weiteren Punkten klar Position für die Frau.
Die SP wird wohl eine der einzigen Parteien sein, die bei den Wahlen im Herbst keinen Frauenrutsch erlebt. Denn: Sie hat im Nationalrat bereits eine Frauenmehrheit. Dass sich die Sozialdemokraten für Gleichberechtigung stark machen, ist also nichts neues.
Kurz vor den Wahlen im Herbst setzt die SP nun aber zu einem Rundumschlag aus. Da wären einerseits zwei Frauen-Initiativen, die umgesetzt werden sollen. Versprochen hatte die SP nur eine.
SP sammelte an Frauenstreik Forderungen wie Vaterschaftsurlaub
Im Zuge des Frauenstreiks vom 14. Juni nämlich konnten Demonstrantinnen ihre Forderungen für mehr Gleichstellung in eine Streik-Urne werfen. Die Vorschläge wurden gebündelt und online zur Wahl gestellt. Bei E-Voting lieferten sich die Themen Elternzeit und Lohngleichheit ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Beide Forderungen bekamen ähnlich viele Stimmen. Darum beschloss die SP, sich beider Themen anzunehmen. In Zusammenarbeit mit Bündnispartnern sollen zwei Initiativen verfochten werden.
Elternzeit und Lohngleichheit
Einerseits 14 Wochen Mutter- und Vaterschaftsurlaub. Zusätzlich sollen beide Eltern Anspruch auf zehn Wochen Elternzeit haben.
Eine weitere Initiative soll dem Gesetz für Lohnanalysen zu mehr Zähnen verhelfen. Die SP möchte, ergänzend zum im Herbst angenommenen Gesetz, Sanktionen einführen für Unternehmen, bei denen Lohnungleichheit festgestellt worden sind.
Auch gefordert wurde unter anderem mehr Hilfe für die Opfer von Gewalt. Das Recht auf Kinderbetreuung und Anerkennung von Care-Arbeit.
Doch die beiden Initiativen sind noch nicht alles. Die SP sprach sich zudem erneut für einen breiteren Zugang zur Samenspende aus. Konkret soll Ehe für alle lesbischen Paaren die Samenspende ermöglichen.
SP will kein höheres Rentenalter
Doch nicht nur junge und arbeitstätige Frauen wurden bedacht. Die Sozialdemokraten haben auch die AHV-Reform ins Auge gefasst. «Gerade weil Frauen weniger verdienen, sind auch ihre Renten tiefer. Dass die Frauen jetzt die AHV-Reform alleine bezahlen sollen, ist ein unglaublicher Affront», sagt etwa SP-Nationalrätin Barbara Gysi.
Das Rentenalter zu erhöhen, sei darum keine Option. Bis 2030 würden die Frauen mit einer Jahresrente weniger rund 10 Milliarden Franken verlieren. «Das ist inakzeptabel, da die vorgesehenen Kompensationsmassnahmen nur 30 Prozent dieser Verluste abdecken.»