SP zeigt Sympathie für Beibehaltung von F-5-Tiger-Jets
Der Bundesrat will die Uralt-Kampfjets F-5 Tiger verschachern. Die SVP wehrt sich dagegen – und erhält nun ausgerechnet Support von der SP.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP wehrt sich vehement gegen die Ausserdienststellung der F-5-Tiger-Kampfjets.
- Nun zeigt auch SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf Sympathien für den «Oldtimer»-Flieger.
- Für gewisse Aufgaben sei dieser nach wie vor bestens geeignet, erklärt sie.
Die Landesregierung möchte die neuen F-35-Jets möglichst rasch kaufen – wenn nötig gar vor einer Volksabstimmung dagegen. Gleichzeitig sollen aber die noch im Einsatz stehenden F-5 Tiger ausser Dienst gestellt werden.
Die Tiger werden unter anderem für die Patrouille Suisse benutzt, sind aber nicht mehr auf dem neusten technischen Stand. Dennoch ist der Widerstand gegen einen Verkauf an die Amerikaner riesig.
SVP-Nationalrat Thomas Hurter kündet an, in der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK) entsprechende Anträge zu stellen. Denn die Flieger würden weiterhin ideal ins Training der Luftwaffe passen – etwa als Feinddarsteller.
SP: «Oldtimer» genügt für viele Aufgaben
Ausserdem wäre es angesichts des Ukraine-Kriegs «völlig falsch», Flieger zu «verscherbeln», bevor die neuen da sind. Nun zeigt sich: Die Rechtspartei kann womöglich gar auf Support von links hoffen.
SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf sagt: «Nicht für sämtliche Aufgaben der Luftwaffe braucht es Höchstleistungs-Kampfflugzeuge.» Vielmehr würde «der Oldtimer F-5-Tiger» für Aufgaben wie die Zieldarstellung im Training, Schulungszwecke und die Überwachung der Radioaktivität genügen.
Hinzu komme, dass kein anderes Land seine Piloten «nur mit Turboprop», also wie der PC-21, auf Flugzeuge mit Strahltriebwerken zuführe. Ohne Tiger würde hier eine «Zwischenstufe» fehlen, merkt die Zürcherin an.
Für die Patrouille Suisse zeigt Seiler Graf indes keine Solidarität. Diese sei kein Grund, die Tiger zu behalten. Sie wolle sich allerdings so oder so erst nach der Diskussion in der SiK ein abschliessendes Urteil bilden.
Grüne: Nein zu «Spielchen» am Himmel
Anders beurteilt die Situation Marionna Schlatter. Die grüne Sicherheitspolitikerin sieht es wie der Bundesrat und befürwortet das Ende der F-5-Flotte. Die Kosten für das Behalten würden «in keinem Verhältnis» stehen zum Unterhaltungswert.
Der Bund habe den Auftrag, Steuergelder sinnvoll auszugeben. Gerade jetzt, «wo die Mehrheit des Parlaments Milliarden für die Aufstockung des Armeebudgets sprechen will», seien «Spielchen» fehl am Platz.
In den nächsten Monaten diskutieren die Kommissionen der beiden Kammern über die Zukunft der F-5-Tiger-Jets. Aktuell scheint gut möglich, dass diese noch ein paar Jahre mehr ihre Runden am Schweizer Himmel drehen.