SRG betreibt 108 Facebook-Accounts und 42 YouTube-Kanäle

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Das Schweizer Fernsehen geht mit der Zeit und ist darum auch online präsent. Wie genau, das wollte SVP-Nationalrat Claudio Zanetti (50) vom Bundesrat wissen. Als Nau ihm die Antwort vorliest, ist er baff.

Die SRG pflegt die Online-Community mit zig Accounts und Kanälen.
Die SRG pflegt die Online-Community mit zig Accounts und Kanälen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Nationalrat Claudio Zanetti wollte vom Bundesrat Zahlen über die SRG-Online-Präsenz.
  • Unter anderem betreibt die SRG 108-Facebook-Accounts.
  • Für SRG-Kritiker Zanetti ist dies ein Argument für die No-Billag-Initiative.

«108 Facebook-Accounts!! Total verrückt, das ist ja ein Riesenaufwand!» ruft der SRG-Kritiker aus. Dass die SRG mit ihren 5 Unternehmenseinheiten (die vier Landessprachen plus Swissinfo) mit verschiedensten Angeboten und eigenen Websites online präsent ist, war ja anzunehmen. Das muss sie teilweise sogar zwingend, gemäss der Leistungsvereinbarung.

Ein No-Billag-Argument?

Dass es dazu 108 Facebook-, 54 Twitter- und 32 Instagram-Accounts sowie 42 YouTube-Kanäle braucht, ist für Zanetti unverständlich. «Das ist eindeutig ein Argument für No Billag. Es will doch niemand sagen, 108 Facebook-Accounts seien Service public.»

FDP-Nationalrat Kurt Fluri ist auf Anfrage nicht überrascht, dass dieses Argument den SRG-Kritikern gefällt. Die Social-Media-Präsenz sei aber ein Detail im Vergleich zur Grundsatzfrage. «Wie Zanetti werden noch Viele irgendetwas finden, das ihnen an der SRG nicht passt. Aber deswegen die Initiative zu unterstützen und die SRG zu zerstören, hiesse eben, das berühmte Pferd von hinten aufzuzäumen.»

SRG erweist sich einen Bärendienst

Als einer der fleissigsten Twitterer im Parlament weiss Zanetti: wenn man das ernsthaft betreiben will, ist das ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Sein Tipp an die SRG: «Im Sinne eines Qualitätsjournalismus sollte man das beschränken. Weniger wäre einfach mehr.»

Vorausschauend relativiert der Bundesrat in seiner Antwort die grosse Anzahl an Social-Media-Accounts: «Diese Aktivitäten der SRG sind vergleichbar mit jenen anderer Service-public-Anbieter in Europa.» Mit Ausnahme des Bayerischen Rundfunks. Der betreibe rund doppelt so viele.

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