SRG Wahlbarometer: Grünen könnten zweistelliges Ergebnis erzielen

Keystone-SDA
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Bern,

Fünf Monate vor den nationalen Wahlen 2019 steht die Grüne Partei gemäss dem SRG Wahlbarometer bei einem Wähleranteil von 10,1 Prozent.

Wahlbarometer
Die Grünen könnten das erste Mal in ihrer Geschichte ein zweistelliges Ergebnis erzielen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grünen sind gemäss SRG-Wahlbarometer bei einem Wähleranteil von 10,1 Prozent.
  • Die SVP verliert 2,9 Prozentpunkte im Vergleich zu den letzten Wahlen.
  • Die SP ist mit +0,3 Punkten wieder ganz leicht im Plus.

Gemäss aktueller Wahlabsicht könnten die Grünen das erste Mal in ihrer Geschichte ein zweistelliges Ergebnis erzielen.

Die Grünen haben ihr Ergebnis im Vergleich zum letzten Wahlbarometer vom Februar 2019 nochmals verbessert. Sie stehen jetzt bei einem Plus von 3,0 Prozentpunkten im Vergleich zu den Wahlen 2015.

Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten neusten Wahlbarometer hervor. Erstellt hat es die Forschungsstelle Sotomo in Zürich im Auftrag der SRG.

Auch die Grünliberalen befinden sich weiterhin im Hoch. 6,4 Prozent der aktiven Stimmberechtigten wollen derzeit die GLP wählen. Dies entspricht dem Wert vom letzten Wahlbarometer.

Auch SP laut Wahlbarometer leicht im Plus

Wenn in der Schweiz die Grünen gewinnen, dann verliert die SP und umgekehrt. Diese Faustregel erhärtete sich schon in der Vergangenheit nicht bei jeder Wahl. Letztmals gewannen bei den Wahlen 2003 sowohl die Grünen als auch die Sozialdemokraten Wähleranteile dazu.

Halten die aktuellen Wahlabsichten bis zum Wahltag am 20. Oktober, könnte sich dieses Muster wiederholen.

Wahlbarometer
Laut Wahlbarometer liegt die SP mit +0,3 Punkten wieder ganz leicht im Plus. - Keystone

Trotz starkem Zuwachs bei den Grünen liegt aktuell auch die SP mit +0,3 Punkten wieder ganz leicht im Plus. Als 2003 die beiden wichtigsten Kräfte des rotgrünen Lagers letztmals gleichzeitig zugelegt hatten, gewann zugleich die SVP. Polarisierung war der Begriff der Stunde und Christoph Blocher schaffte den Sprung in den Bundesrat.

Dieses Mal scheint die Polarisierung eine einseitige Angelegenheit zu werden. Im aktuellen SRG Wahlbarometer verliert die SVP 2,9 Prozentpunkte im Vergleich zu den letzten Wahlen. Mit einem Wähleranteil von aktuell 26,5 Prozent ist die SVP allerdings immer noch klar die stärkste Partei. Aktuell zu den Verlierern gehören neben der SVP auch die beiden Mitteparteien CVP und BDP.

FDP verliert an Schwung

Im Vergleich zu den früheren Wellen des SRG Wahlbarometers hat insbesondere die FDP an Schwung eingebüsst. Noch im Februar 2019 gaben 17,4 Prozent der Stimmberechtigten an, FDP wählen zu wollen, nun sind es noch 16,2 Prozent. Damit würde die FDP knapp hinter ihr Ergebnis von 2015 zurückfallen.

Die Debatten zur Positionierung der Partei in der Klimafrage haben sich negativ auf ihren Formstand ausgewirkt. Weil sich die Sozialdemokraten gleichzeitig gefangen haben, liegt das erklärte Wahlziel der FDP fast drei Prozentpunkte weg. Ihr Ziel ist es die SP zu überholen.

Wahlbarometer
Laut wahlbarometer büsst die FDP an Schwung ein. - Keystone

Enger scheint es aktuell zwischen der CVP und den Grünen zu werden. Die CVP verliert aktuell einen Prozentpunkt und ist damit nur noch einen halben Punkt vor den Grünen.

Wie bei der SVP hat sich auch bei der BDP der negative Trend nochmals leicht verstärkt. Mit einem Minus von 1,2 Punkten liegt sie aktuell bei einem Wähleranteil von 2,9 Prozent.

Die Trendentwicklung der SVP und BDP (negativ) sowie der Grünen und Grünliberalen (positiv) haben sich im Verlauf der Legislatur verstärkt. Im Gegensatz dazu zeigten SP, FDP und CVP eine weit volatilere Entwicklung.

Trend nach links

Die Ergebnisse des SRG Wahlbarometers bringen insgesamt eine Verlagerung der Kräfteverhältnisse nach links zum Ausdruck. Die Grünen und die Sozialdemokraten gewinnen aktuell 3,3 Punkte. Einen so starken Zuwachs bei Rotgrün gab es bei den nationalen Wahlen der letzten 30 Jahre nur einmal, nämlich 2003.

Gleichzeitig verlieren die beiden grossen Parteien rechts der Mitte, SVP und FDP, zusammen 3,1 Punkte. Bleibt es bis im Herbst bei dieser Konstellation, kommt es zu einer grünen Welle. Nicht nur das: Sondern auch zu einem deutlichen Linksrutsch, der sich auf die Mehrheitsverhältnisse in der grossen Kammer auswirken würde.

Insbesondere ist die knappe Mehrheit von 101 Sitzen, welche die SVP und die FDP gemeinsam halten, akut in Gefahr.

In der Mitte kann gegenwärtig die GLP die Verluste der CVP und der BDP nur teilweise kompensieren. Insgesamt resultiert hier ein Rückgang von 0,5 Punkten. Sowohl die Wählerbasis als auch die Parlamentsfraktion der Grünliberalen ist etwas links der CVP und der BDP positioniert. Deshalb führen die Veränderungen innerhalb der politischen Mitte ebenfalls zu einer leichten Verlagerung nach links.

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