Stadt Bern attackiert den Bund
Die Stadt Bern ist erstaunt ob der Ablehnung des Gesuchs für eine Cannabisstudie. Damit würde die wissenschaftliche Forschung im Bereich des Gesundheitsschutzes verhindert.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Gesundheit hat eine Studie zum Konsum von Cannabis verhindert.
- Die Stadt Bern ist enttäuscht vom BAG-Entscheid. Man halte ihn für falsch.
Die Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) der Stadt Bern ist enttäuscht: Man nehme den Entscheid des Bundesamts für Gesundheit (BAG) mit Erstaunen zu Kenntnis, schreibt sie in einer Mitteilung.
Das BAG hatte ein laut der Stadt Bern «bestens abgestütztes Gesuch» zu einer Studie der Universität Bern abgelehnt (Nau berichtete). Untersucht werden sollte der legale Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken. Doch laut BAG erlaube das geltende Gesetz eine solche Studie nicht.
Uni von der Stadt beauftragt
Den Auftrag zur Studie gab die Stadt selbst. Man werde sich weiterhin dafür einsetzten, so das BSS. Mit der Universität und anderen Städten zusammen werde der Entscheid nun analysiert und weitere Schritte geprüft.
Die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher (Grüne) hält fest:
«Ich halte diesen Entscheid für falsch.» Das Gesuch sei wissenschaftlich abgesichert, von der kantonalen Ethikkommission geprüft, juristisch durch zwei Rechtsgutachten untermauert und politisch breit abgestützt gewesen. Die wissenschaftliche Studie würde den dringend notwendigen Beitrag dazu leisten, die schweizerische Drogenpolitik im Bereich Cannabis innovativ weiter zu entwickeln.
Die Stadt Bern und die Universität können innert 30 Tagen gegen den Entscheid Beschwerde erheben.