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Ständerat will tiefere Hotellerie-Mehrwertsteuer beibehalten

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Bern,

Der Ständerat will den Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie bei 3,8 Prozent belassen. Der Bundesrat wollte die vorübergehende Massnahme beenden.

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Der Ständerat will den Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie bei 3,8 Prozent belassen. - keystone

Die Hotellerie soll weiterhin weniger Mehrwertsteuer abliefern müssen als andere Betriebe. Der Ständerat will den Sondersatz für Beherbergungsbetriebe beibehalten. Er hat eine entsprechende Motion aus der SVP-Fraktion angenommen, gegen den Willen des Bundesrates.

Die kleine Kammer sagte am Montag mit 37 zu 3 Stimmen und mit 3 Enthaltungen Ja zur Motion von Esther Friedli (SVP/SG). Den Mehrwertsteuer-Sondersatz von 3,8 Prozent gibt es seit 1996. Der Normalsatz beträgt zurzeit 8,1 Prozent.

Steuerausfälle von 270 bis 300 Millionen Franken

Eingeführt wurde der Sondersatz als vorübergehende Massnahme zur Stützung der kriselnden Hotelbranche. Bisher wurde der Sondersatz sechsmal verlängert, zuletzt bis 2027. Dabei hätte es der Bundesrat bewenden lassen wollen. Der Tourismus habe sich positiv entwickelt, schrieb er in seiner ablehnenden Stellungnahme.

Müssten Beherbergungsbetriebe Mehrwertsteuer nach Normalsatz bezahlen, erhielte der Bund zusätzliche 270 Millionen bis 300 Franken im Jahr, wie Finanzministerin Karin Keller-Sutter sagte. Bei einer Verlängerung des Sondersatzes müsste dieser Betrag ab 2028 laut bundesrätlicher Stellungnahme kompensiert werden.

Befürworter befürchten Rückgang bei ausländischen Touristen

Die befürwortende Mehrheit gab zu bedenken, dass viele Hotels wegen geringer Margen die Steuererhöhung auf ihre Zimmerpreise schlagen müssten. Das könnte besonders Ausländer und Ausländerinnen davon abhalten, in der Schweiz zu buchen. Auch sollte der Sondersatz mit dem Sparpaket überprüft werden. Die Branche müsse sicher planen können.

«Weniger Gäste bedeuten auch weniger Steuereinnahmen», sagte Fabio Regazzi (Mitte/TI) namens der Mehrheit. Wegen des Anteils an ausländischen Gästen sei der Tourismus eine Exportbranche, erbringe seine Leistungen aber im Inland.

Nun hat der Nationalrat das Wort. In der grossen Kammer reichte Philipp Matthias Bregy (Mitte/VS) eine gleichlautende Motion ein. Der Nationalrat hat darüber noch nicht entschieden.

Kommentare

User #2906 (nicht angemeldet)

Als Hotelier kann ich folgendes sagen. Wenn die MwSt auf 8.1 steigt kann das nicht auf den Zimmerpreis dazugerechnet werden. Der Markt ist zu preissensibel. Ansonsten haben wir weniger Buchungen und somit bezahlen wir auch weniger MwSt. Es muss somit an anderen Orten gespart werden wie zb Löhne und Qualität. Das entspricht aber Alles andere als was die Mehrheit der CH Bürger wollen.

User #3647 (nicht angemeldet)

Auch die 8.1% auf alles würden die meistens von uns nicht merken. Esse ich im Restaurant zahle ich 30 Franken und davon 2.25 CHF MwSt, nehme ich es mit nach Hause zahle ich 30 Franken mit 0.78 CHF MwSt.

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