Streik bei Le Matin macht Bundesrat Sorgen
In der Romandie streiken viele Journalisten, um gegen die Einstellung des gedruckten «Le Matin» zu protestieren. Nun äussert sich die Medienministerin dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Westschweizer Tamedia-Mitarbeiter befinden sich im Streik.
- Sie wehren sich gegen die Einstellung der Printausgabe von «Le Matin».
- Nun erhalten die Journalisten Support von der Medienministerin und vom Bundespräsidenten.
In der Romandie sorgt die Einstellung der Printausgabe der Zeitung «Le Matin» für heftige Diskussionen. Seit Dienstag befinden sich unzählige Journalisten im Streik. Neue Hoffnung aufgekeimt ist dank FC Sion-Präsident Christian Constantin, der das Blatt womöglich kaufen könnte.
Sicher ist aktuell nur, dass fast gar nichts sicher ist. Nun melden sich erstmals Bundesräte zu Wort. Noch gestern sagte Bundesratssprecher André Simonazzi, die Regierung habe das Thema nicht diskutiert. Nun zeigt sich auf Anfrage: Doris Leuthard und Alain Berset machen sich grosse Sorgen.
Doirs Leuthard warnt vor «Einheitsbrei»
Während der Bundesratsreise im Kanton Freiburg kritisierte sie, dass mit der «Matin»-Verlagerung ins Netz Stellen verloren gehen. Wäre bloss der Vertreibungskanal gewechselt worden, «würde das ja noch gehen», sagt sie. So aber warnte sie in diesem Kontext vor einem drohenden «Einheitsbrei».
Die Medienministerin liess es sich denn auch nicht nehmen, Werbung für ihr geplantes Mediengesetz zu machen. Dieses sieht Gebührengelder für Online-Medien vor, die über einen grossen Anteil von Video und Audio verfügen.
Nicht direkt auf den Streik eingehen wollte Bundespräsident Alain Berset. Er strich auf eine entsprechende Frage aber die hohe Bedeutung der Medienvielfalt hervor. «Wir brauchen unbestritten eine vielfältige Medienlandschaft mit hoher Qualität.» Auf die Pläne von Christian Constantin wollten die beiden Bundesräte nicht eingehen.