SVP-Nationalrat Felix Müri will eine Schweizer Weltraumpolitik

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Donald Trump will eine Weltraum-Armee. SVP-Nationalrat Felix Müri will, dass sich auch der Bundesrat aktiv um den Weltraum bemühe: Dort (f)liege viel Potential.

So muss es aus sehen (genau so!), findet SVP-Nationalrat Felix Müri. Oder zumindest ungefähr, denn die Schweiz soll sich um den Weltraum bemühen.
So muss es aus sehen (genau so!), findet SVP-Nationalrat Felix Müri. Oder zumindest ungefähr, denn die Schweiz soll sich um den Weltraum bemühen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Nationalrat Felix Müri will vom Bundesrat Antworten: Was ist unsere Weltraumpolitik?
  • Von Weltraumtourismus bis Weltraumbergbau: Die Schweiz könnte profitieren.
  • Als Schweizer Weltraum-Zentrum sieht Müri die Zentralschweiz als ideal an.

Der Weltraum, unendliche Weiten, und so weiter und so fort. Wissen wir. Weiss auch SVP-Nationalrat Felix Müri, Star-Trek- und Star-Wars-Fan. Wenn er sagt: «Der Weltraum wird gemeinhin unterschätzt», meint er damit aber nicht, dass der Weltraum grösser ist, als man denkt. Oder sich überhaupt vorstellen kann. Sondern die wirtschaftlichen Möglichkeiten – für die Schweiz.

Bundesrat, mach Weltraumpolitik!

US-Präsident Trump will eine «Space Force». Sein Erzfeind Jeff Bezos will Touristen und ganze Industriezweige ins All schicken. Müri will wissen, was eigentlich die Weltraumpolitik des Bundesrats ist. Denn sonst fährt der Zug ohne die Schweiz ab. Beziehungsweise die Rakete. Immer günstigere Starts, ein All-Boom und darum Abschussrampen auch am Vierwaldstättersee? Müri hätte nichts dagegen.

All-Fan Müri fühlt sich simultan wie zu Zeiten des Goldrauschs und der ersten Mondlandung: «Als ob der Spirit von Apollo 11 verbunden mit unternehmerischen Werten am Zurückkehren wäre.» Denn nur gerade die USA und Luxemburg hätten derzeit Weltraum-Gesetze. Das sei die Chance für den Kleinstaat Schweiz: «Weil wir an sich schon ganz vorne dabei sind: Wir entwickeln Hightech-Geräte zur Erforschung von Schwarzen Löchern.»

Es braucht Regeln. Und die Zentralschweiz.

«Stellen Sie sich vor, man findet auf einem Kometen Material – der ideale Schutzschild. Wer darf ihn dann nutzen, und wozu? Militärisch, medizinisch, und so weiter.» Sieben Fragen will Müri in seinem Vorstoss beantwortet haben, den er am Freitag eingereicht hat.

Versteht Spass, aber mit dem Weltraum ist es im ernst: SVP-Nationalrat Felix Müri.
Versteht Spass, aber mit dem Weltraum ist es im ernst: SVP-Nationalrat Felix Müri. - parlament.ch

Erstes Etappenziel ist aber ein anderes: Ein Aviatik-Zentrum für die Zentralschweiz. «Wir hätten beste Voraussetzungen: Nahe an der ETH, Ruag Space und die Pilatus-Werke wären schon da.» Zuerst in die Luft, dann zu den unendlichen Weiten.

Nur Müri selbst will die Finger davon lassen

Gerade Müri als Science-Fiction-Experte müsste doch aber wissen: Militär und Rohstoffabbau im Weltraum kommt selten gut. Sowohl Star Trek wie Star Wars leben von territorialen Streitigkeiten. Und findet man mal seltenes Material auf einem Planeten, stehen einem garantiert spärlich bekleidete blaue Dreimeterwesen im Weg.

Sollte man den Weltraum nicht besser zur Schutzzone erklären? «Das kann man alles machen, aber es muss mal definiert werden», sieht sich Müri bestärkt. Er glaubt nicht, dass er als Spinner abgetan werde: «Nein. Wenn ich mit ETH-Professoren darüber rede, klopfen die mir sogar auf die Schultern.» Physik-Genie Stephen Hawking habe man schliesslich auch zuerst belächelt.

Nur eins will Müri nicht lesen: Schlagzeilen à la «Müri will ins Weltall». Seine Fragerei sei ganz uneigennützig: «Ich habe sogar Flugangst.»

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