Terrorübung zeigt Schwächen auf
Mitte November wurde eine grosse nationale Terrorübung durchgeführt. Dabei wurden die Schwächen der Schweizer Abwehr offengelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Terrorübung Mitte November wurden die Reaktionen der Schweizer Führungskräfte getestet.
- Bei der Übung wurden verschiedene terroristische Angriffe auf Schweizer Ziele inszeniert.
- Mehrere Pannen zeigten auf, dass das Schweizer Sicherheitssystems noch Schwächen aufweist.
Im November wurde in der Schweiz die Strategische
Führungsübung 17 (SFU 17) durchgeführt. Wie der «Tagesanzeiger»
berichtete, wurde dabei ein Horrorszenario durchgespielt, welches die
Reaktionen des Bundesrates, des Kantons Genf, der Departemente,
der Verwaltung sowie der Krisenorgane testen sollte.
Die inszenierten Angriffe auf mehrere Schweizer
Ziele gingen von Terroristen aus, die aus einem autoritären, religiös
fundamentalistischen Staat stammten. Nebst einer Geiselnahme bei der UNO in
Genf und einem Attentat auf Pendler wurde auch
eine Attacke auf das AKW Mühleberg simuliert.
Verkleidete Polizisten, Terroristen,
Opfer und Geiseln liessen die Übung besonders real wirken.
Übung
zeigt Lücken auf
Die Führungskräfte – an der Übung nahmen auch die
Bundesräte teil - mussten bei der Aktion Verantwortung übernehmen und handeln, als wäre der Ernstfall eingetroffen. Dabei klappte längst nicht alles wie geplant: Beispielsweise informierte Bundespräsidentin Doris Leuthard die Medien
über eine falsche Opferzahl und auch die Geiseln konnten bis zum Schluss nicht
befreit werden.
Vizekanzler André Simonazzi war mit der Übung aber
trotzdem zufrieden: «Es haben sich Lücken gezeigt, und es haben sich die guten
Seiten gezeigt.» Laut dem «Tagesanzeiger» soll im Bundesrat im
April eine Aussprache stattfinden, bei welcher Verbesserungsmöglichkeiten angesprochen
werden.