Uno Sicherheitsrat tagt erstmals mit der Schweiz als Mitglied
Die Schweiz nimmt heute Dienstag mit der ersten Sitzung des Jahres des Sicherheitsrates der Uno ihre Arbeit im mächtigsten Gremium der Welt auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Uno-Sicherheitsrat hält heute seine erste Sitzung des Jahres in New York ab.
- Die Schweiz ist erstmals in ihrer Geschichte als nicht-ständiges Mitglied mit dabei.
- Botschafterin Pascale Baeriswyl hisste die Schweizer Flagge.
Seit dem 1. Januar ist die Schweiz zum ersten Mal in ihrer Geschichte Mitglied im Uno-Sicherheitsrat. Vertreten wird die Eidgenossenschaft während den nächsten zwei Jahren durch Uno-Botschafterin Pascale Baeriswyl.
Am heutigen Dienstag findet die erste Sitzung in der neuen Zusammensetzung statt. Denn neben der Schweiz wurden auch Japan, Ecuador, Malta und Mosambik neu gewählt. Für die nichtständigen Mitglieder Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana und die Arabischen Emirate beginnt das zweite Jahr ihrer Amtszeit. Zusammen mit den Vetomächten USA, China, Russland, Frankreich und Grossbritannien debattieren sie über die Weltsicherheitspolitik.
Today, #Switzerland 🇨🇭 joins the #UNSC @UN for #2023 and #2024.
— SwitzerlandUN (@swiss_un) January 1, 2023
We are looking forward to working this year with:
🇯🇵🇲🇹🇲🇿🇷🇺🇦🇪🇬🇧🇺🇸🇦🇱🇧🇷🇨🇳🇪🇨🇫🇷🇬🇦🇬🇭
to advance international peace and security.
#APlusForPeace #SwitzerlandUNSC pic.twitter.com/23GwmFsRyE
Traditionell werden an der ersten Sitzung des Jahres am Hauptsitz der Uno die Flaggen der neuen Mitglieder gehisst. «Diesen Weg, den wir gehen, gehen wir in gemeinsamer Verpflichtung», sagte Pascale Baeriswyl bei der Aufnahmezeremonie. Sie schloss mit dem Satz, der in der Bundesratskuppel in Bern eingraviert ist: «Unus pro omnibus, omnes pro uno» – «Einer für alle, alle für Einen.»
Der Entwurf sieht vor, dass sich das Gremium mit Konflikten in verschiedene Regionen beschäftigt. In Afrika liegt der Fokus auf Mali, Somalia und Sudan. Auch über Resolutionen zu Haiti, Irak, Palästina, Syrien, Zypern und dem Jemen wird die Schweiz ihren Beitrag leisten.
Falls der Sicherheitsrat der Uno beim aktuellen Entwurf bleibt, wird der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine nicht debattiert. Durch das Veto-Recht Russlands sind Resolutionen auf diesem Gebiet ohnehin chancenlos.
Schweiz soll in der Uno Brücken bauen
Von der Schweiz werde erwartet, dass sie Brücken baue und unparteiisch sei, sagte Baeriswyl am 20. Dezember in einem Hintergrundgespräch mit Medienvertretern in Bern. Eine besondere Gelegenheit dafür könnte die einmonatige Ratspräsidentschaft im Mai dieses Jahres sein – und voraussichtlich im Oktober 2024. Dann leitet die Schweiz die Sitzungen und kann auch Debatten einberufen.
Bereits seit Oktober hatte die Schweiz an allen Sitzungen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen als Beobachterin teilgenommen. So sollen die neuen Mitgliedsländer in die Aufgaben des Rates hineinwachsen, der als das mächtigste internationale Gremium der Welt gilt.