Verein lanciert gleich zwei Volksinitiativen gegen Windkraft
Die «Vereinigung Freie Landschaft» will zwei Volksinitiativen gegen Windkraft lancieren: Natur und Gemeinden sollen vor der «Gefährdung» geschützt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Voraussichtlich im Sommer wird die Schweiz über den Energie-Mantelerlass abstimmen.
- Jetzt lanciert der Verein hinter dem Mantelerlass-Referendum auch zwei Volksinitiativen.
- Natur und Gemeinden sollen vor der «Gefährdung durch Windkraftanlagen» geschützt werden.
Vergangenes Jahr hat das Parlament das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien – den sogenannten «Energie-Mantelerlass» – angenommen.
Über die genaue Umsetzung der geplanten Energiewende wird letztlich das Stimmvolk entscheiden: Das Referendum gegen den Mantelerlass ist zustande gekommen – voraussichtlich findet im Sommer eine diesbezügliche Volksabstimmung statt.
Unterstützt wird das Referendum von der «Vereinigung Freie Landschaft Schweiz» und der «Fondation Franz Weber». Die grossen Umweltverbände und die Grünen wiederum stellen sich hinter den Mantelerlass.
Zwei Initiativen gegen Windparks geplant
Wie die «Vereinigung Freie Landschaft Schweiz» nun mitteilt, wird der Verein am Montag zusätzlich zwei Volksinitiativen zum Thema lancieren: «Menschen aus allen politischen Parteien, Berufen und Regionen» wollten damit Natur und Gemeinden vor der «Gefährdung durch Windkraftanlagen» schützen.
Der Umweltverband ist besorgt: Derzeit sind in der Schweiz gut 300 Windparkprojekte in Planung. Diese könnten den Bau von mehr als 1000 Windräder zur Folge haben – das gefährde Mensch und Natur.
Die Initiativen konzentrieren sich auf Wälder und die unmittelbare Umgebung von Wohngebieten. Die Initiatoren wollen verhindern, dass diese durch Windkraftanlagen beeinträchtigt werden.
Elias Vogt kämpft gegen Windmühlen
Der Mann hinter Verein und Initiative heisst Elias Vogt. Der ausgebildete Primarlehrer ist mit seinen 27 Jahren der wohl grösste Gegner der Windkraft in der Schweiz: Als Präsident der «Vereinigung Freie Landschaft Schweiz» hat er schon Dutzende Windkraftprojekte bekämpft.
Den Energie-Mantelerlass nannte er im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» einst «das schlimmste Gesetz aller Zeiten». Der Windkraftgegner ist überzeugt: «Die Natur und die Landschaft werden auf dem Altar der Stromproduktion geopfert!»
Landschaftsschützer wie Vogt versuchen, mittels Einsprachen und Rekursen Wind- und Solarprojekte zu verhindern. Gelingt dies nicht, können sie dieselben wenigstens verzögern – in vielen Fällen um Jahre.
Für Investoren in entsprechende Projekte ist das ein absoluter Albtraum. Als Grund für «sein» Referendum nennt Vogt, dass eben diese juristischen Einspruchsmöglichkeiten durch den Mantelerlass beschnitten würden.
Im Abstimmungskampf sind Vogt und sein Widersacher – UVEK-Vorsteher Albert Rösti – alte Bekannte: Der Windkraftgegner und der Bundesrat kennen sich bestens, wie er gegenüber dem «Tages-Anzeiger» erklärt: Um Windkraftprojekte zu verhindern, habe er auch immer wieder mit der SVP zusammengearbeitet.