Verwaltungsrat der Ruag wird zur Mehrheit mit Frauen besetzt
Der Bundesrat hat den Verwaltungsrat des neu strukturieren Rüstungskonzerns Ruag ernannt, zur Mehrheit Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat den Verwaltungsrat für die neu strukturierte Ruag ernannt.
- Er setzt dabei auf eine Frauenmehrheit.
Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag ist in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Seien es dubiose Deals mit dem russischen Sicherheitsdienst FSO, Ruag-Handgranaten in Libyen oder der Cyberangriff, bei dem Daten des VBS abgesaugt wurden. Aus politischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen hatte der Bundesrat beschlossen, die Ruag zu entflechten. Waffenexporte, aber auch die Flugzeug- und Weltraum-Technologie werden ausgegliedert und privatisiert.
Frauen sollen es bei Ruag richten
Im Verwaltungsrat der neuen Ruag Beteiligungsgesellschaft soll nun eine Frauen-Mehrheit sitzen. Bereits im Juni wurde Monica Duca Widmer als Verwaltungsratspräsidentin bestimmt. Sehr zur Freude der neuen Verteidigungsministerin Viola Amherd: «Es ist eine Chance zu zeigen, dass auch Frauen sich in diesem Metier bewähren können.»
Das allein reichte aber offenbar noch nicht. Heute teilt der Bundesrat mit, dass im fünfköpfigen Verwaltungsrat zwei weitere Frauen Einsitz nehmen werden. Monika Krüsi Schädle ist Unternehmensberaterin und sitzt bereits in diversen Verwaltungsräten vor allem in der Energiebranche. Ariane Richter Merz ist auf Compliance-Beratung spezialisiert und kennt die Banken- und Airline-Welt.
Quotenfrauen oder nicht
Komplettiert wird der Ruag-Verwaltungsrat durch die VR-Präsidenten der beiden Sub-Holdings MRO und Ruag International. Diese sind männlich: Nicolas Perrin, bis jetzt Chef von SBB Cargo, sowie Remo Lütolf, den derzeitigen Verwaltungsratspräsidenten der (alten) Ruag Holding. Der Bundesrat betont: Die Frauenmehrheit hat sich einfach so ergeben. Richter und Krüsi seien gewählt worden «unter anderem aufgrund ihrer ausgewiesenen Erfahrungen und Kenntnisse zu Fragen der Corporate Governance».
Trotzdem streicht der Bundesrat die Frauen-Mehrheit explizit heraus. Ganz zufällig dürfte diese also nicht entstanden sein. Bundesrätin Amherd hat seit ihrem Amtsantritt stets betont, dass ihr die Frauenförderung ein Anliegen sei. Das einzig Überraschende ist höchstens, dass dieses Mal keine Walliser ernannt werden.