Viola Amherd tritt vor die Bundeshausmedien
Die neu gewählte Bundesrätin Viola Amherd erklärt sich ihr überzeugendes Resultat mit dem Fakt, dass sie authentisch herübergekommen sei.
Das Wichtigste in Kürze
- Souverän hat es Viola Amherd (CVP) heute in den Bundesrat geschafft.
- Ihr Erfolgsrezept sei vor allem Bescheidenheit, sagt sie vor den Medien.
Viola Amherd stellt sich zum ersten Mal als Bundesrätin den Fragen der Medien. Die Frage nach den Vorlieben bei den Departementen wird wohl kaum beantwortet werden. Amherd wird aber einen Einblick geben in ihre Pläne, wie sie zu «regieren» gedenkt.
Sie sei selbst überrascht gewesen, wie wenig spektakulär die Wahl verlaufen sei. Offenbar hat Amherd selbst nicht daran geglaubt, dass sie bereits im ersten Wahlgang gewählt werden würde.
Die ersten Fragen drehen sich um Frauen- und Familienfragen. Amherd ist ledig und kinderlos. Sie kontert mit dem Hinweis, dass Kinder- und Jugendschutz bereits jetzt eines ihrer Kernthemen seien.
«Habe Karin Keller-Sutter nicht gewählt»
Amherd war bereits gewählt (aber nicht vereidigt) als Bundesrätin, als die Wahl von Karin Keller-Sutter anstand. Amherd erklärt, sie habe darauf verzichtet, eine Stimme abzugeben. Rechtlich sei dies zwar möglich, man habe ihr aber davon abgeraten, dies zu tun.
Bei weiteren Fragen oder Themen lässt sich Amherd nicht aufs Glatteis führen. Das Rahmenabkommen mit der EU will sie erst beurteilen, wenn sie auf gleichem Informationsstand wie ihre Bundesratskollegen ist. Zur Departementsfrage reagiert sie ausweichend. Im Nau-Interview bestätigt sie aber immerhin, dass sie sich gedanklich auch mit dem VBS auseinandergesetzt hat.
Authehtizität über alles
Die neu gewählte Bundesrätin Viola Amherd erklärt sich ihr überzeugendes Resultat mit dem Fakt, dass sie authentisch herübergekommen sei. «Ich blieb in den Hearings mich selbst», sagt die neu gewählt CVP-Bundesrätin Viola Amherd heute nach ihrer Wahl. Das sei ihr Erfolgsrezept gewesen.
Als die Stimmenzähler zurück in den Nationalratssaal gekommen seien, sei ihr Puls gestiegen, sagte sie gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF. «Ich habe mir gesagt, dass ich ruhig bleiben muss wie in einem Tiebreak im Tennis.»
Bisher am meisten überrascht habe sie der Moment der Vereidigung, als sie synchron mit der ebenfalls neu gewählten Bundesrätin Karin Keller-Sutter den Eid abgelegt habe. «Ich hoffe, das ist ein gutes Omen für die Zusammenarbeit.»
Sie möchte sich in der Regierung konstruktiv einbringen, damit «gute Lösungen für das ganze Land und die Bevölkerung» zustande kämen. Dazu gehöre manchmal auch, miteinander zu streiten. «Aber wir müssen dann immer mit guten Willen aufeinander zugehen.»
Wo sie inhaltlich ihre Akzente setzen wolle, könne sie noch nicht sagen, sagte Amherd. Das zeige sich dann nach der Departementsverteilung von kommendem Freitag. Wichtig sei ihr aber das Zukunftsthema Digitalisierung. Diese betreffe alle Politikbereiche. «Ich sehe die Digitalisierung als Chance an.»