SP feiert «Fest der Solidarität» am Hallwilersee
Trotz Corona hat das «Fest der Solidarität» von SP und Gewerkschaften am Hallwilersee stattgefunden. Co-Präsidentin Mattea Meyer und Ronja Jansen hielten Reden.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute lud die SP zum «Fest der Solidarität» am Hallwilersee.
- Anders als sonst blieb die Partei aber dieses Jahr mehrheitlich unter sich.
- Mattea Meyer, Cedric Wermuth und Ronja Jansen schworen die Genossen auf den Herbst ein.
Nach nur zweimaliger Durchführung habe das «Fest der Solidarität» bereits Kultstatus erlangt, meint SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. Zwar fiel auch dieser Anlass letztes Jahr der Pandemie zum Opfer. Heuer aber luden linke Organisationen erneut in Wermuths Lieblingsbadi, das Arbeiterstrandbad Tennwil am Hallwilersee.
Anders als in vorangehenden Jahren mit internationalen Gästen blieb die SP-Familie 2021 mehrheitlich unter sich. Als Rednerinnen fungierten Wermuths Amtskollegin Mattea Meyer und Juso-Präsidentin Ronja Jansen.
Meyer: «Werden AHV-Reform bodigen»
Im Fokus der Reden stand einerseits natürlich die Pandemie, aber auch der Solidaritäts-Gedanke. Für Mattea Meyer ist es «unglaublich», dass die Schweiz mithilft, den weltweit hergestellten Impfstoff weltweit so zu verteilen, dass 80 Prozent der Produktion an die reichen Länder ausgeliefert werden, obwohl sie weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen.
«Es gibt sehr viel zu verändern, wenn man nur die Augen aufmacht», ist Meyer überzeugt. Aber Fortschritte fallen halt nicht vom Himmel, «man muss sie sich erkämpfen.» Als nächstes nimmt sie dafür die AHV Reform 21 ins Visier. «Wir haben jetzt seit 20 Jahren keine AHV-Reform angenommen, die das Frauenrentenalter erhöht hätte. Mit dem Frauenstreik im Rücken bin ich zuversichtlich, auch diese zu bodigen.»
Auch Ronja Jansen hoffnungsvoll
Juso-Chefin Jansen stellte bei ihrem Auftritt fest, dass von dem während der Pandemie viel beschworenen Solidaritäts-Mantra nicht mehr viel übrig geblieben sei. «Es würde anders gehen, wenn man nur wollte», ist Jansen aber überzeugt. «Aber der Profit der Reichen ist wieder wichtiger als Menschenleben», führte sie aus und schlug so den Bogen zu der 99%-Initiative der Juso.
Aufgeben will sie aber auf keinen Fall. «Ich bin eine hoffnungsvolle Person», so die Juso-Chefin. «Das ist ja auch die Basis, um Links zu sein - die Hoffnung darauf, dass es besser wird. Ansonsten lohnt es sich ja auch gar nicht, für etwas zu kämpfen. Und das will ich tun, mit allem was ich habe.»
Nebst SP und Juso luden auch der Aargauische Gewerkschaftsbund, die Naturfreunde und die Stiftung Arbeiterstrandbad zu Bar, Grill und Live-Musik. Denn Mit-Organisator Wermuth weiss: «Politik geht bekanntlich über die Ohren, den Magen und die Geselligkeit.»