Ferien in der Schweiz: Der Partei-Präsi-Check

Soll man auch 2021 noch in den Ferien den Schweizer Tourismus unterstützen? Nau.ch hat bei Parteipräsidenten nachgefragt.

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Sollen wir auch diesen Sommer die Ferien in der Schweiz verbringen? Drei Parteipräsidenten geben Antwort darauf. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Politik verabschiedet sich in die Sommerpause, auch Parteipräsidenten machen Ferien.
  • 2020 hiess es «Ferien in der Schweiz», doch wie sieht es 2021 aus?
  • Pfister, Chiesa & Wermuth mit Geheimtipps in der Schweiz und Verständnis für Strandurlaub.

Die Aufrufe kamen vor einem Jahr von der Landesregierung, Tourismus-Organisationen und (Polit-)Prominenz. Liebe Bevölkerung, macht doch in der Schweiz Ferien – es ist auch hier ganz schön! Dass danach die Campingplätze überrannt wurden, lag wohl weniger am staatspolitischen Gehorsam, sondern den eingeschränkten Alternativen.

Wohin gehen Sie in den Sommerferien?

Gefallen hat es aber allemal, die Investition ins Wohnmobil will amortisiert sein, also auf zur zweiten Runde Schweiz-Ferien? Nau.ch hat Parteipräsidenten um ihre Einschätzung gebeten und dabei auch die Gretchenfrage gestellt. Immerhin verabschiedet sich auch der Politbetrieb mit dem Ende der Sommersession in die Sommerpause.

Welsche, Wandern und Wasser

Die einheimische Bevölkerung dürfte durchaus Gefallen am Schweizerland gefunden haben, glaubt SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. Die Neuentdeckungen haben offenbar sogar die Sprachgrenzen aufgeweicht, hat er bei seinen familienbedingten Abstechern in die Innerschweiz festgestellt. «So viele Romands habe ich in Luzern noch nie gesehen wie im letzten Sommer. Offensichtlich hat man wirklich wieder das Land entdeckt.»

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SVP-Präsident Marco Chiesa und Co-Präsident der SP, Cédric Wermuth, geben ihre Geheimtipps für mögliche Ferien in der Schweiz. - Nau.ch

Schliesslich gebe es viel zu entdecken in unserem Land, ergänzt SVP-Chef Marco Chiesa, für den Berge das Grösste sind. Die Unterstützung der Wirtschaft sei weiterhin wichtig. Ein einmaliger Abstecher in unbekannte Schweizer Gefilde reiche da nicht. Es gäbe schon noch andere Orte, die sich zu besuchen – und entdecken – lohnen.

Ganz pragmatisch sieht es dagegen Mitte-Präsident Gerhard Pfister: Das sei doch nun jedem selbst überlassen. Insbesondere wenn man jetzt länger nicht mehr ans Meer konnte, weil es schlicht zu kompliziert oder gar nicht erlaubt war. «Da habe ich grosses Verständnis, dass man jetzt sagt, ich möchte wieder mal Meer-Ferien machen – das ist völlig okay.»

Seen sehen

Wandern, Campieren und Balkonien wurden uns wärmstens empfohlen, jetzt wollen wir die wirklichen Juwelen der Schweiz entdecken. Da zeigt sich: Schweizer Politiker sind Wasserratten. Marco Chiesa hat zwar zu Hause Seeblick (darum geht er wandern), empfiehlt aber trotzdem die zahlreichen Schweizer Seen als Ferienziel. Insbesondere den Lago Maggiore und den Ceresio, wie Einheimische und unauffällige Touristen dem Luganersee sagen.

Cédric Wermuth entschuldigt sich schon fast dafür, dass sein Geheimtipp zwar ebenfalls als Campingplatz fungiert. Aber das Arbeiterstrandbad Tennwil am Hallwilersee lohne sich wirklich: «Diese Sonnenuntergänge finden Sie sonst nirgends», schwärmt der Aargauer.

Bella Italia über alles

Parlamentarier sollen gefälligst auch eine Vorbildfunktion wahrnehmen, wird stets gefordert. Nach dem Krisenjahr tut eine Unterstützung der einheimischen Tourismusbranche Not. So bleibt denn auch Gerhard Pfister, der immerhin auch in der Parlamentarischen Gruppe Tourismus sitzt, in der Schweiz. «Es gibt noch ein paar Destinationen, die ich noch nie gesehen habe» – und diese werde er besuchen.

Ganz ohne freie Sicht aufs Mittelmeer geht es aber offenbar nicht. Auch er werde dieses Jahr vermutlich noch etwas nach Italien gehen, gesteht Pfister, «aber vielleicht erst im Herbst».

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Wo gehen die Parteipräsidenten in die Ferien? Nau.ch hat nachgefragt. - Nau.ch

Diese Sehnsucht nach Salzwasser stösst bei Marco Chiesa zwar auf grosses Verständnis. «Aber ich bevorzuge Berge und werde meine Ferien in Lenzerheide verbringen.»

Italien Strand Touristen Ferien
Endlich wieder Ferien wie vor der Pandemie: der Strand von Torre del Lago, an der Versilia riviera in der Toskana, anno 2005. - Keystone

Schliesslicht hat Chiesa schon das ganze Jahr über genug Italianità um die Ohren. Anders als Cédric Wermuth, der den Anspruch der vorbildlichen Feriendestinationswahl nur teilweise erfüllt. «Wie fast jeden Sommer, teils in Italien und teils in der Schweiz.» Er hat aber auch eine gute Ausrede für seine ferienhalber vorübergehenden Eskapaden: Er ist Doppelbürger.

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