Wahlen 2019 knacken Rekorde bezüglich Kandidaten, Listen und Frauen

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Bern,

In gut einem Monat wählt die Schweiz ein neues Parlament. Zur Auswahl stehen so viele Kandidaten wie nie.

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Bundeskanzler Walter Thurnheer will mit den Wahlinformationen eine möglichst hohe Beteiligung erreichen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Wahlen im Oktober werden diverse Rekorde geknackt.
  • Noch nie gab es so viele Kandidaten, so viele Listen und so viele weibliche Kandidierende.
  • Erstmals informiert der Bund in leichter Sprache, so will er Falsch-Wähler verhindern.

Noch 34 Tage. Dann besetzt die Schweiz 46 Ständeräts- und 200 Nationalratssitze neu. Dabei ist das Angebot für die grosse Kammer so gross wie noch nie: 4652 Personen stellen sich zur Wahl. Das ist ein Fünftel mehr als noch 2015.

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Bei den Wahlen 2019 stehen so viele Personen zur Auswahl wie noch nie. - Bundeskanzlei

Dafür verantwortlich ist vor allem, dass deutlich mehr Frauen kandidieren. Denn der Vergleich zeigt: In fast allen Kantonen hat die Zahl der Kandidatinnen deutlich stärker zugelegt als die der Kandidaten. Ausnahmen sind Schwyz, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau und Jura.

«Das Parlament dürfte zwar weiter männlich dominiert bleiben, aber die Dominanz wird zurück gehen», sagt Thurnherr. Die Kandidaten reichen von sehr jung bis alt: Der jüngste Kandidat wird am Tag vor der Wahl 18 Jahre alt – der älteste Kandidat zählt 88 Lenzen.

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Es stellen sich deutlich mehr Frauen zur Wahl. - Bundeskanzlei

Zugenommen hat indes auch die Zahl der eingegebenen Listen, der grösste Zuwachs seit 1971. Im Vergleich zu den letzten Wahlen stieg die Anzahl um über 17 Prozent von 422 auf 511 Listen.

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Neben der Anzahl Listen stieg auch die Zahl der Stimmberechtigen an. Sie liegt 2019 bei knapp fünfeinhalb Millionen. - Bundeskanzlei

Die meisten Listen hat die CVP eingereicht. Dahinter folgen SP, SVP und FDP.

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Die Anzahl Listen nach Parteien. - Bundeskanzlei

Immer noch 30'000 ungültige Wahlzettel

Die Wähler haben damit die Qual der Wahl. Deshalb versucht der Bund, die Stimmbevölkerung so gut wie möglich zu unterstützen – etwa mit der offiziellen Wahlplattform ww.ch.ch.

«Wir haben immer noch Stimmbürger, die nicht wissen wie man panaschiert oder kumuliert», so Bundeskanzler Walter Thurnherr. Bei den letzten Wahlen waren 1,2 Prozent der Wahlzettel ungültig, was rund 30'000 Exemplaren entspricht. «Das wollen wir verhindern.»

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Das ganze Interview mit Bundeskanzler Walter Thurnheer.. - Nau

Erstmals liegt ein Teil der Inhalte auf der Wahlplattform auch in leichter Sprache vor. Diese ist speziell für Menschen mit Verständnisschwierigkeiten ausgerichtet. «Diese Sprache besteht aus einfachen Hauptsätzen, ohne komplizierte Fremdwörter», sagt Thurnheer. Die Inhalte in leichter Sprache wurden in Zusammenarbeit mit Pro Infirmis erstellt.

Stimmberechtigt sind am 20. Oktober 5,4 Millionen Schweizerinnen und Schweizer. Die Wahlcouverts liegen drei bis vier Wochen vor dem Wahlsonntag in den Briefkästen.

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