Zahl der Demonstrationen in Bern erreicht neuen Rekordwert
Noch nie fanden in Bern so viele Demos statt wie im Jahr 2022. Unter anderem der Ukraine-Krieg und die Lage im Iran trieben die Menschen auf die Strasse.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bern wurde 2022 der bisherige Rekordwert der Anzahl Demos übertroffen.
- Auch in Basel wurden mehr Demonstrationen registriert als im Vorjahr.
- In Zürich nahm die Anzahl Kundgebungen jedoch etwas ab.
In Bern ist 2022 so oft demonstriert worden wie noch nie. Im Durchschnitt gab es mehr als eine Kundgebung pro Tag. Dies gab das städtische Polizeiinspektorat auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt.
Allein bis Ende November wurden 363 Kundgebungen registriert. Damit war der bisherige Rekordwert von 360 Demos im Jahr 2019 bereits übertroffen.
Die grösste Demo in Bern im vergangenen Jahr gab es Ende Februar. Damals protestierten bis zu 20'000 Menschen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Besonders viele Kundgebungen gab es 2022 zur Lage im Iran.
Zur nationalen Iran-Demo auf dem Bundesplatz strömten Anfang November mehrere tausend Menschen auf den Bundesplatz. An der Frauenstreik-Demo vom 14. Juni beteiligten sich bis zu 10'000 Personen.
Kundgebungen in Basel nehmen ebenfalls zu
In anderen Schweizer Städten entwickelte sich die Demo-Zahl unterschiedlich. In Zürich wurden bis Mitte Dezember 318 Kundgebungen gezählt, etwas weniger als im Vorjahr.
In Basel gab es bis Weihnachten 286 Demonstrationen, Standkundgebungen und Mahnwachen. Die Zahl steigt seit Jahren an. Davon waren 187 bewilligt und 99 unbewilligt, wie die Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Die Anzahl Kundgebungen, Stand 25. Dezember 2022, ist leicht höher als im Vorjahr.
Die Polizei habe im Jahr 2022 an drei Demonstrationen «polizeiliche Zwangsmittel» eingesetzt, teilte ein Sprecher weiter mit. Die seit Jahren steigende Anzahl von Demonstrationen, Standkundgebungen und Mahnwachen stelle für das Korps eine grosse Belastung dar.
Aus Genf liegen keine Angaben vor. In der Waadt bewegte sich die Zahl laut Kantonspolizei in der Grössenordnung der Vorjahre.