Zelte für Corona-geplagte Restaurants
Mehr Platz im Aussenbereich: Beizen sollen beheizte Zelte aufstellen dürfen, um genügend Kundschaft anzulocken, fordern Gastro-Vertreter.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gastro-Branche kommt mit dem kühleren Wetter noch mehr unter Druck.
- Politikern schwebt eine Lösung vor: Zelte im Aussenbereich.
- So soll trotz Corona-Massnahmen genügend Platz für Gäste geschaffen werden.
Das Problem wird sich in den nächsten Monaten noch akzentuieren: Die Gastro-Branche leidet unter den Einschränkungen durch die Corona-Schutzkonzepte. Restaurants dürfen zwar Gäste bewirten, aber nur mit Abstand zwischen den Tischen. Wird es kühler, sinken auch die Kundenzahlen in Strassencafés und Gartenbeizen – dort, wo man noch Extra-Stühle hinstellen könnte. Rein an die Wärme wolle der geneigte Gast aber auch nur bedingt, weiss Bierbrauer und CVP-Nationalrat Alois Gmür.
Zelten in der Fussgängerzone
«Die Leute haben Angst, ist Restaurant rein zu gehen. Ein geschlossener Raum, die Ansteckungsgefahr ist viel grösser als draussen in der Gartenwirtschaft.» Gmür sieht das bereits jetzt an kühleren Abenden: Drinnen wäre zwar sogar Platz für Gfrörli, aber die Hemmschwelle scheint zu gross.
Mit Heizpilzen und Windschutz-Wänden behagliche Gemütlichkeit schaffen, empfiehlt Gmür den Beizern. Die Gastro-Betriebe müssten sich gar räumlich ausdehnen dürfen, findet SVP-Nationalrat Christian Imark – als Kompensation für all die administrativen Aufwände. «Mit temporären Anlagen, mit Zelten», dort, wo jetzt noch à la Strassencafé rausgestuhlt ist.
Heizpilze und Sonderbewilligungen für Restaurants
Dass Heizpilze aus Klimaschutz-Gründen teilweise verboten sind, stört Imark so oder so. Aber auch das Aufstellen von zusätzlichen Sääli oder Theken auf öffentlichem Grund müsste erst einmal erlaubt werden. «Hier wäre es einfach von Vorteil, wenn man den Gastro-Betrieben nicht all zu viel Bürokratie in den Weg legen würde.»
Die Gäste-Kapazität, die wegen den Abstandsregeln im Stammlokal verloren geht, soll draussen in temporären Bauten geschaffen werden können. Imark sähe dies als kleines Entgegenkommen – mit den Pandemie-Vorschriften könne man sich zwar arrangieren, aber es sei ein Zusatzaufwand.
Das Zelt in der Bahnhofstrasse oder der Sonnenterasse soll kein Allheilmittel sein, zu unterschiedlich seien die jeweiligen Voraussetzungen. Aber zum Teil sei die Krise sicher auch eine Chance – wir sind gespannt auf Themenabende unter bunten PVC-Planen.