SVP zeigt Gastronomie-Plan für den Corona-Winter
Bars und Beizen zittern vor dem Winter, wenn die Leute nicht mehr draussen sitzen. SVP-Wirtin Esther Friedli erklärt, was die Gastro-Branche noch retten könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Wird es draussen kälter, dürften sich Innenräume von Restaurants und Bars füllen.
- Dennoch dürften viele Betriebe wegen den Corona-Massnahmen immense Verluste einfahren.
- SVP-Nationalrätin und Wirtin Esther Friedli fordert deshalb ein Ende der Quarantäne-Regel.
Nau.ch: Frau Friedli, es ist warm, die Leute sitzen draussen in Cafés. Doch wie geht es der Gastronomie im Herbst und Winter?
Esther Friedli: Diese Frage bereitet mir als Wirtin und Nationalrätin tatsächlich grosse Sorgen. Im Sommer konnten viele Bars und Restaurants ein gutes Geschäft machen, wenn sie eine grosse Terrasse haben.
Doch wenn die Aussensitzplätze wegfallen, könnten die Umsätze wieder massiv einbrechen. Es darf auf keinen Fall weitere staatlichen Einschränkungen geben. Wir Wirte brauchen nun unternehmerische Freiheit, um die Krise zu überstehen.
Nau.ch: Wie gehen Sie und Toni Brunner selbst mit der Situation um?
Esther Friedli: Bei uns auf dem Land im Toggenburg sind die Leute relativ unkompliziert. Wir haben Ideen für den Winter, es ist noch nicht ganz spruchreif. Ich setze mich aber dafür ein, dass z.B. Heizpilze wieder erlaubt sein dürfen.
Wenn jetzt Grüne dagegen Widerstand leisten, haben sie Arbeitsplätze auf dem Gewissen! Dank Heizpilzen werden die Gäste draussen konsumieren können. Denn viele Leute, vor allem in den Städten, wollen lieber nicht in geschlossene Räume.
Nau.ch: Aus Angst vor dem Virus?
Esther Friedli: Ich glaube nicht unbedingt. Viel mehr auch aus Angst vor einer drohenden Quarantäne. Die aktuelle Regelung bereitet fast allen Wirten Kopfweh. Denn viele können sich eine zehntägige Quarantäne schlicht nicht leisten. Es darf auch nicht sein, dass Restaurants wegen einem positiven Fall im Umfeld tagelang schliessen müssen. Die Quarantäne muss deshalb reduziert, dafür das Testen massiv erhöht werden.
Nau.ch: Wie stellen Sie sich das denn genau vor?
Esther Friedli: Statt jemanden tagelang in Quarantäne einzusperren, sollte man Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten, testen und die Quarantäne verkürzen. Fällt der Test negativ aus, kann das Leben wie gehabt weitergehen.
Entfällt die drohende Quarantäne nach dem Restaurant-Besuch, werden sich diese auch im Winter wieder vermehrt füllen. Und: Die Leute werden aufhören, beim Contact-Tracing gefälschte Namen anzugeben.
Nau.ch: Wenn sich die Zahlen so weiterentwickeln, ist das wohl Wunschdenken.
Esther Friedli: Die Zahlen sind in den meisten Kantonen unter Kontrolle, ausser wohl in der Waadt. Aktuell erleben wir nach wie vor eine Panik-Kommunikation seitens des Bundes und einzelner Medien. Melden die Behörden wieder einen Anstieg der Fälle, spüren wir das sofort, weil einige Gäste weniger kommen oder sogar ihre Reservierung stornieren.