Zickenkrieg bei SRF Reporter über Maya Graf?
Das Wichtigste in Kürze
- Frauen-Lobbistinnen wie Maya Graf setzen sich in Bern für die Rechte von Frauen ein.
- Im SRF-Reporter kommt es zu einem «Zickenkrieg» zwischen den Frauen.
- Der Ausdruck «Zickenkrieg» zeige einen Teil des Problems, sagt Nationalrätin Graf.
Der Film sollte zeigen, wie sich Frauen in Bundesbern für die Anliegen und Rechte der Frauen einsetzen. Die SRF-Reporterin Vanessa Nikisch porträtiert Grünen-Nationalrätin Maya Graf. Sie zeigt eine rastlose, engagierte, begeisternde Graf. Als Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F versucht sie mit allen Mitteln auf die Gleichstellungs-Missstände aufmerksam zu machen: Fotos mit den Bundesrätinnen, Vorstösse im Nationalrat, Präsenzmarkieren im Ständerat.
Heilige Allianz unterschiedlicher Lager
«Die Politik macht die Spielregeln der Gesellschaft. Deshalb braucht es mehr Frauen in Entscheidungsgremien», erklärt Graf ihren unermüdlichen Einsatz für die Fraueninteressen. Im gut 20-minütigen Film tauchen auch Grafs Mitstreiterinnen auf. Etwa Kathrin Bertschy (GLP), Doris Fiala (FDP) oder Susanne Leutenegger Oberholzer (SP). Letztere sorgt zwischenzeitlich für dicke Luft während des Films.
Ein «Zickenkrieg» zwischen den Frauen, wie die Reporterin es bezeichnet. Leutenegger Oberholzer ist eingeschnappt, weil sie an einem Wochenende allein für die Frauenanliegen weibeln gehen musste – Graf und die anderen Mitstreiterinnen hätten sie im Stich gelassen. «Es hat jede ihre Meinung und das ist überhaupt kein Problem», wiegelt Graf ab. Und auch Leutenegger Oberholzer lächelt den Streit weg: «Ich mache seit Jahrzehnten Frauenpolitik. An solch einer Petitesse kann ich mich nicht länger aufhalten.» Sagts und eilt davon.
SRF-Reporterin Nikisch hakt nochmals nach: Gibt es die Frauensolidarität wirklich, oder ist sich doch jede selbst am nächsten? «Ich muss lachen, weil sie das Wort ‹Zickenkrieg› benutzen», schmunzelt Graf. «Bei Männern würde man das Wort gar nie brauchen.» Selbstverständlich sind sich Frauen manchmal nicht einig. Aber wenn sich Männer nicht einig sind ist das immer eine Stärke. Wenn Frauen sich nicht einig sind ist es immer eine Schwäche.» Das sei eigentlich hart, fügt sie kopfschüttelnd an.
Hartnäckige Bilder im Kopf
So oder so verbuchten die Protagonistinnen am Ende einen Erfolg: Der Vorstoss der Frauen-Gruppe im Nationalrat zur Unterstützung eines Frauenarchivs wurde angenommen – eine andere Abstimmung im Ständerat zur Lohngleichheit wurde hingegen abgelehnt.