Zollchef Christian Bock räumt seinen Posten per sofort

Die Spitze des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit wird ab sofort neu besetzt. Christian Bock wird nach einer einvernehmlichen Aufhebung ersetzt.

Christian Bock
Christian Bock ist ab sofort nicht mehr Direktor des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit BAZG. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Christian Bock ist nicht mehr Direktor des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit.
  • Der Bundesrat hat der einvernehmlichen Aufhebung des Arbeitsverhältnisses zugestimmt.
  • Bock war seit Monaten immer wieder in Kontroversen verwickelt.

Der Direktor des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit BAZG Christian Bock räumt seinen Posten. Er sei mit Finanzministerin Karin Keller-Sutter darin übereingekommen, die Spitze des Amtes neu zu besetzen, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung. Der Bundesrat habe der einvernehmlichen Aufhebung des Arbeitsverhältnisses mit Christian Bock an seiner Sitzung vom 10. Mai 2023 zugestimmt.

cs keller sutter
Bundesrätin Karin Keller-Sutter. - keystone

Als Nachfolgerin ad interim übernimmt ab sofort Isabella Emmenegger. Nähere Angaben zu den Gründen von Bocks Abgang machte der Bundesrat nicht. Er dankte dem promovierten Juristen in der Mitteilung für seine engagierte Arbeit und sprach ihm seine Anerkennung aus.

Christian Bock wurde im April 2016 zum Direktor der damaligen Eidgenössischen Zollverwaltung EZV gewählt, die später zum heutigen BAZG wurde. In dieser Zeit führte er erfolgreich zahlreiche Grossprojekte durch, insbesondere das Transformationsprogramm DaziT, und bewies seine Fähigkeiten als Krisenmanager in der Covid-Krise und während des Kriegs in der Ukraine, schreibt der Bundesrat.

Christian Bock seit längerem umstritten

Christian Bocks Führungsstil war seit längerem umstritten. Ins Visier geriet er erst recht nach dem Wechsel an der Spitze des Finanzdepartements: Unter Ueli Maurer soll er noch freie Hand gehabt haben, Karin Keller-Sutter dagegen entmachtete Bock. Mit dem Aargauer alt Regierungsrat Urs Hofmann (SP) setzte sie ihm einen «Vermittler» vor die Nase.

Hofmann hat mit einer Arbeitsgruppe neue Vorschläge zur Revision des Zollgesetzes geliefert. Dieses muss angepasst werden, doch in einer ersten Runde wurde es stark von Christian Bock geprägt. Die Kantone befürchteten, der Zollchef wolle sich mehr Macht zuschanzen: unter anderem durch die Schaffung einer Art Bundessicherheitspolizei.

Kommentare

User #505 (nicht angemeldet)

Ich finde es ein Armutszeugnis des Bundes, dass man unsere Steuergelder so verschleudert. 12 Mt.-Gehälter für einen gekündigtem Direktor? Das ist eine bodenlose Frechheit. Findet der Bund denn keine Schweizer die einen solchen Job, wie ihn Bock hatte, ordentlich ausüben können?

User #505 (nicht angemeldet)

Nicht jeder ist ein guter Chef wenn er Chef wird!

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