Zolldirektor Bock: «Vieles erinnert an die Flüchtlingskrise 2015»
1150 Migranten wurden allein letzte Woche an der östlichen Grenze der Schweiz aufgegriffen. Zolldirektor Christian Bock erinnert das an die Flüchtlingskrise.
Das Wichtigste in Kürze
- Die aktuelle Flüchtlingswelle erinnert an die Krise in den Jahren 2014 und 2015.
- Das sagt Zolldirektor Christian Bock in einem neuen Interview.
- Allein letzte Woche wurden an der Schweizer Ostgrenze 1150 Personen aufgegriffen.
An der Schweizer Ostgrenze sind allein letzte Woche 1150 Personen aufgegriffen worden. «Vieles erinnert uns an die Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 und 2016», sagte Zolldirektor Christian Bock.
«Wir sehen eine grosse Zahl Migranten, die auf der Durchreise sind», so der Direktor des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit. Das Interview mit den Tamedia-Zeitungen wurde am Donnerstag veröffentlicht.
Neben dem «Hotspot» Ostgrenze müsse auch der Süden im Auge behalten werden. «Wir müssen feststellen, dass Italien zurzeit eine Rückübernahmekapazität von nur 40 bis 50 Personen pro Tag hat.»
Transitland Schweiz
Die Schweiz sei vor allem Transitland. Viele wollten aus Serbien über Österreich nach Frankreich oder Grossbritannien. Nach einer Identitätskontrolle in der Schweiz würden die Migratinnen und Migranten in der Regel wieder auf ihren Weg geschickt. «Wenn wir nichts tun würden, würden wir die Transitmigration akzeptieren. Ein Staat kann das nicht tun», so Bock. Wer ein Asylgesuch in der Schweiz stellen wolle, könne das tun.
In der derzeitigen Situation handle es sich bei der Hälfte um Menschen aus Afghanistan. Der Rest stamme aus Nordafrika, Indien, Kuba oder Burundi. «Der Nationalitäten-Mix hat sich verändert» sagte Bock. «Wir führen das darauf zurück, dass viele visumsfrei nach Serbien einreisen können.»
