Zweier-Ticket der Mitte: Linke skeptisch – Bürgerliche prüfen
Das Zweier-Ticket der Mitte mit Markus Ritter und Martin Pfister stösst auf Skepsis. Die SVP wartet ab, die FDP sieht beide als wählbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Mitte-Partei zeichnet sich für die Bundesratswahl ein Zweier-Ticket ab.
- Die FDP sieht Markus Ritter und Martin Pfister als wählbar – die SVP wartet ab.
- Die SP ist unzufrieden mit dem Männer-Ticket, die GLP fordert Geschlechtergleichheit.
Das Zweier-Ticket der Mitte für die Bundesratswahl mit Markus Ritter und Martin Pfister stösst im links-grünen Lager auf Skepsis. Die SVP als grösste Partei im Parlament wartet mit der Beurteilung der beiden Männer bis nach den Hearings. Für die FDP sind beide wählbar.
Die SVP teilte mit, sie werde die Bewertung der Kandidaten an den Hearings der Fraktion am 4. März vornehmen. Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) wollte am Montag auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Die SVP warte den Entscheid über das Ticket ab und nach den Hearings entscheide die Fraktion.
Fachliche Qualität steht bei FDP im Vordergrund
FDP-Präsident und Ständerat Thierry Burkart (AG) erklärte, seine Fraktion werde abwarten, bis die Nominierung vorgenommen habe.
Anschliessend würde sie die Anhörungen durchführen. Die von der FDP gestellte Bedingung einer Auswahl von zwei geeigneten Kandidaten sei erfüllt. Für seine Partei stehe fachliche, politische und persönliche Qualität von Bundesratskandidaten im Vordergrund.
Auf den ersten Blick würden sowohl Ritter als auch Pfister wählbar erscheinen. Zur Frauenfrage erklärte Burkart, es sei nicht Aufgabe einer nominierenden Fraktion alle möglichen Kriterien zu erfüllen. Die Qualifikation der Kandidaten sei massgebend.
SP unzufrieden mit Männer-Ticket
Die SP äusserte sich unzufrieden mit dem Männer-Ticket. Co-Fraktionspräsidentin Samira Marti (BL) erklärte, ihre Partei erwarte von der Mitte ein ausgewogenes Ticket. Mit Kandidierenden, die unabhängig vom SVP-FDP-Block politisieren würden.
Ritter und Pfister seien indessen zwei Männer vom «rechten Rand» der Mitte-Partei. «Martin Pfister ist eine der führenden Stimmen in der Zuger Regierung. Die mit ihrer aggressiven Steuerpolitik dem Mittelstand im eigenen Kanton und dem ganzen Land schaden», liess sich Marti zitieren.
Grüne fordern repräsentative Vertretung
Grünen-Fraktionspräsidentin Aline Trede (BE) teilte mit, die Partei werde die beiden Kandidaturen analysieren. Und sich an den Hearings ein persönliches Bild machen. Das Ticket schwäche aber die repräsentative Vertretung der Wählerschaft in der Landesregierung.
Die Landwirtschaft drohe noch stärker übervertreten und Frauen drohten wieder untervertreten zu sein. «Das muss sich in nächster Vakanz ändern», verlangt Trede.
GLP fordert Geschlechtergleichheit
Die Grünliberale Partei (GLP) hielt fest, sie habe immer eine Auswahl verlangt, was die Mitte nun erfülle. Allerdings hätte sie es begrüsst, wenn die Mitte mindestens eine Frau auf ihr Ticket gesetzt hätte.
Die GLP-Fraktion werde beide Kandidaten anhören und dann entscheiden. Das Missverhältnis bei den Geschlechtern sollte bei der nächsten Vakanz korrigiert werden. Klar sei: Der jetzt frei werdende Sitz gehört der Mitte-Partei.