Die Mitte: Ritter gegen Pfister – Tessiner Überraschung bleibt aus
Das Rennen um die Nachfolge von Viola Amherd (Die Mitte) wird immer mehr zu einem Solo von Markus Ritter. Nur der Zuger Martin Pfister stellt sich ihm entgegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Mitte-Politiker haben kein Interesse, die Nachfolge von Viola Amherd anzutreten.
- Neben Markus Ritter hat sich bisher nur Martin Pfister für eine Kandidatur entschieden.
- Weitere Konkurrenz könnte aus dem Freiburgischen kommen.
Das Feld der möglichen Amherd-Nachfolger hat sich am Wochenende weiter reduziert. Am Sonntag sagte mit dem Walliser Staatsrat Christophe Darbellay ein weiterer aussichtsreicher Kandidat ab.
Bis am Montag hat lediglich Bauernpräsident und Mitte-Nationalrat Markus Ritter seinen Hut in den Ring geworfen.
Nun folgt eine Kandidatur von ausserhalb des Bundeshauses: Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister will antreten. Seit 2016 politisiert der 61-Jährige in der Regierung des Innerschweizer Kantons.
Am Montagmittag läuft die Frist für die Bewerbung ab. Wer könnte dem Sankt Galler jetzt noch gefährlich werden?
Aussichtsreichste Mitte-Frauen sagen ab
Von verschiedenen Akteuren, insbesondere von linker Seite, wird gefordert, dass mindestens eine Frau auf dem Ticket ist. Diesbezüglich werden nach der Absage von Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger vor allem zwei Namen genannt.
Einer davon wäre die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter gewesen. Sie verfügt über viel Erfahrung im Bundeshaus – seit 2010 ist sie Nationalrätin.
Am späteren Montagmorgen nimmt sich die Baselbieterin jedoch aus dem Rennen. Auf X teilt sie mit, dass sie nicht Bundesrätin werden will.
Auch der Name von Nicole Barandun kursierte. Die 56-jährige Zürcher Nationalrätin sitzt erst seit 2023 im Nationalrat. Sie sagt am Montagmorgen ebenfalls ab. Genauso wie die weiteren Zürcher Mitte-Frauen Yvonne Bürgin und Silvia Steiner.
Noch keine definitive Absage kam von der Freiburger Nationalrätin Marie-France Roth Pasquier (56).
Tessiner «Centro» lädt zu Medienkonferenz – aber nicht wegen Bundesrat
Ein Überraschungscoup ist jedoch denkbar. So könnte plötzlich aus dem Südkanton noch eine Kandidatur kommen. Für 13 Uhr hat die Mitte des Kantons Tessin zu einer Medienkonferenz nach Lugano eingeladen. Zum Thema macht «Il Centro» keine Angaben.
Um 13 Uhr stellt sich dann jedoch heraus: Es geht nicht um den Bundesrat. Damit kommt aus dem Ticino keine weitere Kandidatur.
Ständerat Fabio Regazzi (62) hat zwar bereits gesagt, dass er kein Interesse am Amt des Bundesrats habe. Zuletzt äusserte er sich im «Sonntagsblick» aber kritisch zu einem drohenden Einerticket.
Still blieb es bisher um den 40-jährigen Nationalrat Giorgio Fonio. Auf dem Twitter-Nachfolger X bedankte er sich nach dem Rücktritt von Viola Amherd bei der Walliserin. Zu einer möglichen Nachfolge äusserte er sich nicht.
Dazu gab es auch Spekulationen um den 52-jährigen Staatsrat Raffaele De Rosa.
Gegen eine Tessiner Kandidatur spricht, dass mit Ignazio Cassis (FDP) bereits ein Vertreter im Bundesrat sitzt. Allerdings ist der Aussenminister nun auch schon seit 2017 in der Regierung – ein baldiger Rücktritt ist also nicht auszuschliessen.
Mit einem neuen Mann aus der Mitte wäre die italienische Sprachregion weiterhin im Bundesrat vertreten. Aus all diesen Spekulationen und Überlegungen wird jetzt aber also nichts.
Die Bundesratswahl findet am 12. März statt.