Bundesrat

Zweite Chance für Verschuldete: Bundesrat plant Gesetzesänderung

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Bern,

Verschuldete Personen sollen künftig eine Chance erhalten, schuldenfrei zu werden. Der Bundesrat plant eine Änderung des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes.

Seniorin Portemonnaie Chance verschuldete
Die neue Regelung könnte vielen Verschuldeten in der Schweiz eine zweite Chance bieten. (Symbolbild) - Keystone

Der Bundesrat will verschuldeten Personen in der Schweiz eine zweite Chance geben, wie das «SRF» berichtet. So hat die Landesregierung eine Botschaft zur Änderung des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs ans Parlament verabschiedet.

Hierzulande gibt es bisher keine Möglichkeit für hochverschuldete oder mittellose Privatpersonen, ihre Finanzen nachhaltig zu sanieren. Diese Situation soll sich nun ändern.

Laut «SRF» soll nun ein vereinfachtes Nachlassverfahren für Schuldner mit regelmässigem Einkommen eingeführt werden. Zudem ist ein Sanierungskonkursverfahren für hoffnungslos verschuldete Personen geplant.

Positive Auswirkungen erwartet

Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, die Motivation der Betroffenen zu stärken. Bisher hatten verschuldete Personen kaum Aussicht darauf, jemals wieder über das betreibungsrechtliche Existenzminimum hinauszukommen.

Diese Situation kann laut dem Bundesrat dazu führen, dass Betroffene in der Sozialhilfe verbleiben. Die neue Gesetzgebung soll hier Abhilfe schaffen und den Weg aus der Schuldenfalle erleichtern.

Mensch Tüte Chance Verschuldete
Die zweite Chance für verschuldete Schweizer könnte positive Effekte auf die gesamte Volkswirtschaft haben. (Symbolbild) - Keystone

Wie «Swissinfo» berichtet, erwartet der Bundesrat von den neuen Sanierungsmöglichkeiten positive Effekte. Diese sollen sich nicht nur auf die Gesundheit der Betroffenen und deren Umfeld auswirken, sondern auch auf die gesamte Volkswirtschaft.

Detaillierte Regelungen geplant

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass einmal entschuldete Personen zehn Jahre warten müssen, bevor sie das Verfahren erneut nutzen können. Dies soll einen Missbrauch des Systems verhindern.

Zudem sollen die Kantone verpflichtet werden, den Schuldnern während des Verfahrens Zugang zu Beratungsstellen zu gewähren. Diese sollen den Betroffenen die nötigen Budgetkompetenzen vermitteln.

Hältst du ein Verfahren, mit dem Privatpersonen ihre Schulden schnell abbauen können, für sinnvoll?

Personen, die im Anschluss unerwartet zu Geld kommen, sollen einen Teil für eine gewisse Zeit an die Gläubiger abgeben. Dies gilt laut SRF beispielsweise für Erbschaften.

Hoffnung für Millionen Schweizer

Gemäss Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) waren 2022 rund 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung verschuldet. Dies führt das SRF auf.

Besonders betroffen waren Haushalte mit Kindern. Die häufigsten Gründe für Verschuldung sind Konsumkredite, Fahrzeugleasing, Steuerschulden und unbezahlte Krankenkassenprämien.

Kommentare

User #2533 (nicht angemeldet)

2-10‘000 wenn 40 % verschuldet sind. Wer lügt hier nun. Weiss Jans was da für ein Chaos auf Gläubiger und den Staat zukommt. Ich denke nicht sonst käme man kaum auf eine so dämliche Idee.

User #5072 (nicht angemeldet)

Früher waren die Schweizer sparsamer, bescheidener und arbeitsam. An solche Tugenden sollten wir uns erneut halten. Nicht über die Verhältnisse leben, sich nur leisten, was man vermag und nicht von fremdem Geld leben!

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