36 Länder fordern im UN-Menschenrechtsrat Aufklärung im Fall Khashoggi

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Genève,

In einer gemeinsamen Erklärung haben 36 Länder im UN-Menschenrechtsrat deutliche Kritik an Saudi-Arabien geübt.

Der ermordete Journalist Jamal Khashoggi
Der ermordete Journalist Jamal Khashoggi - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Riad kritisiert Vorstoss als politische Kampagne.

Sie äusserten sich am Donnerstag besorgt über Menschenrechtsverstösse in dem Königreich und verlangten eine schnelle Aufklärung im Fall des ermordeten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi. Der vom isländischen UN-Botschafter in Genf, Harald Aspelund, verlesenen Erklärung schlossen sich zahlreiche europäische Staaten sowie Australien, Kanada und Neuseeland an.

«Die Ermittlungen zu dem Mord müssen schnell, effektiv und gründlich, unabhängig und unparteiisch sowie transparent sein, die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden», hiess es in der Stellungnahme. Die 36 Länder riefen die Behörden in Riad auf, «alle verfügbaren Informationen» zu dem Fall offenzulegen und die UN-Ermittlungen zu unterstützen.

Nach Angaben der Organisation Human Rights Watch war es das erste Mal, dass eine Gruppe von Ländern im UN-Menschenrechtsrat gemeinsam Kritik an Saudi-Arabien übte.

Der saudiarabische Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf, Abdulasis Alwasil, verurteilte die Initiative. Er warf den 36 Unterzeichnerstaaten eine politische Kampagne «unter dem Deckmantel der Menschenrechte» vor.

Der Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul getötet worden. Die UN-Sonderberichterstatterin für aussergerichtliche Hinrichtungen, Agnès Callamard, kam nach Recherchen in der Türkei Anfang Februar zu dem Schluss, dass die Tat von «Vertretern des saudiarabischen Staates geplant und ausgeführt» wurde.

Nach Darstellung der Führung in Riad hatten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz angeordnet. Kronprinz Mohammed bin Salman sei nicht informiert gewesen, hiess es. Doch bleibt der Verdacht, dass der Kronprinz der eigentliche Verantwortliche ist. Elf Verdächtige müssen sich wegen der Tat in Saudi-Arabien vor Gericht verantworten.

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