Afrikanische Länder fordern Rassismus-Debatte im Menschenrechtsrat
Vor dem Hintergrund weltweiter Anti-Rassismus-Proteste haben mehr als 50 afrikanische Länder eine Rassismus-Debatte im Uno-Menschenrechtsrat gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Namen von insgesamt 54 Regierungen forderte der Botschafter von Burkina Faso bei den Vereinten Nationen, Dieudonne Desire Sougouri, am Freitag eine dringende Debatte über rassistisch motivierte Menschenrechtsverletzungen, Polizeigewalt gegen Menschen afrikanischer Herkunft und die Gewalt gegen die friedlichen Proteste, die ein Ende dieser Ungerechtigkeiten fordern.
In seinem Brief an die Ratsvorsitzende Elisabeth Tichy-Fissblberger bezog sich Sougouri auf den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis, der in den USA und weltweit Proteste ausgelöst hat. Der Fall George Floyd sei kein isoliertes Ereignis und es gebe zahlreiche frühere Fälle, in denen unbewaffnete Menschen afrikanischer Herkunft durch Polizeigewalt ums Leben gekommen seien, schrieb Sougouri.
Die derzeitigen Anti-Rassismus-Proteste seien eine Zurückweisung der fundamentalen Ungleichheit und Diskriminierung, die das Leben in den Vereinigten Staaten für Schwarze und andere Nicht-Weisse kennzeichne, schrieb der Botschafter weiter.
Zuvor hatten bereits Floyds Familie und mehr als 600 Nichtregierungsorganisationen an den Menschenrechtsrat appelliert, sich dringend mit Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten zu befassen. Ein Sprecher des Uno-Gremiums sagte der Nachrichtenagentur AFP, die breite Unterstützung für die Forderung erhöhe die Chancen darauf, dass eine solche Debatte tatsächlich abgehalten werde. Tichy-Fisslberger soll am Montag einen Termin für die Debatte vorschlagen.