Alexei Anatoljewitsch Nawalny: 13 weitere Jahre Haft gefordert
Die russische Staatsanwaltschaft hat 13 weitere Jahre Haft für den Oppositionspolitiker Alexei Anatoljewitsch Nawalny gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatsanwaltschaft wirft Alexej Nawalny Veruntreuung von Spendengeldern vor.
- Jetzt werden 13 weitere Jahre Haft für den Kreml-Kritiker gefordert.
- Er sitzt bereits eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Betrugs ab.
In dem Prozess wegen angeblicher Veruntreuung von Spendengeldern forderte Staatsanwältin Nadeschda Tichonowa für Nawalny 13 Jahre Gefängnis. Ausserdem zwei weitere Jahre Haft auf Bewährung, wie russische Nachrichtenagenturen am Dienstag berichteten. Nawalny sitzt bereits eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Betrugs in einer östlich von Moskau gelegenen Strafkolonie ab.
In dem aktuellen Verfahren gegen Nawalny geht es um die angebliche Veruntreuung von Spendengeldern. Diese sollen sich umgerechnet auf eine Höhe von vier Millionen Euro belaufen. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten den in der Strafkolonie abgehaltenen Prozess als Farce verurteilt.
Behörden gehen gegen Unterstützer von Alexei Anatoljewitsch Nawalny vor
Auf Nawalny war im August 2020 in Russland ein Anschlag mit einem Nervengift aus sowjetischer Produktion verübt worden. Diesen überlebte er nur knapp.
Nach mehrmonatiger medizinischer Behandlung in Deutschland kehrte er im Januar vergangenen Jahres nach Russland zurück, wo er umgehend festgenommen wurde. Der Kreml-Kritiker macht den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Vergiftung verantwortlich. Moskau weist die Vorwürfe zurück.
Seit seiner Inhaftierung gehen die russischen Behörden massiv gegen Nawalnys Unterstützer vor. Seine Regionalorganisation sowie seine Anti-Korruptionsstiftung wurden verboten. Alexei Anatoljewitsch Nawalny selbst sowie einige seiner Mitstreiter wurden im Januar auf eine offizielle Liste von «Terroristen und Extremisten» gesetzt.