Nach 40 Jahren in einem israelischen Gefängnis ist am Donnerstag ein arabischer Israeli frei gekommen und von hunderten Anhängern begrüsst worden.
Die Cousins Maher (r.) und Karim Junis
Die Cousins Maher (r.) und Karim Junis - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Maher Junis wegen Tötung eines israelischen Soldaten verurteilt.
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Vor dem Haus der Familie von Maher Junis im Ort Arara in Nordisrael begrüssten hunderte Menschen den 62-Jährigen, eine junge Frau legte weinend eine Blumengirlande um seinen Hals.

Die Feierlichkeiten fanden statt, obwohl Israels neuer, rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir davor gewarnt hatte, den «Terror» zu glorifizieren. Er warnte am Donnerstag auch davor, die palästinensische Flagge zu zeigen.

Junis gehört zur arabischen Minderheit in Israel, von denen viele Palästinenser sind. Maher Junis wurde zwei Wochen nach seinem Cousin Karim Junis freigelassen, der ebenfalls rund 40 Jahre in Israel im Gefängnis gesessen hatte. Beide waren 1983 verurteilt worden, weil sie 1980 den israelischen Soldaten Avraham Bromberg in der Nähe von Hadera in Nordisrael getötet hatten. Ursprünglich zum Tode verurteilt, wurden die Strafen später in 40-jährige Haftstrafen umgewandelt.

Bei der Rückkehr von Maher Junis wurden zwar keine palästinensischen Flaggen gezeigt. Er trat aber demonstrativ kämpferisch auf: «Die palästinensische Flagge ist in unseren Herzen und die Heimat in unseren Köpfen.» Bei Karim Junis' Rückkehr vor zwei Wochen waren bei den Feierlichkeiten die palästinensische Fahne gezeigt und Gesänge zur Unterstützung von Junis angestimmt worden. Sicherheitsminister Gen Gvir hatte die Polizei angewiesen, dies diesmal zu unterbinden.

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