Schottische Regierungschefin Sturgeon kündigt Rücktritt an

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Grossbritannien,

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Die Zeit sei gekommen, sagt sie an einer Medienkonferenz.

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Nicola Sturgeon, Regierungschefin von Schottland, am Parteitag der SNP - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat ihren Rücktritt angekündigt.
  • Sie fühle, «dass die Zeit jetzt gekommen sei», sagt sie an einer Medienkonferenz.
  • Die Chefin der Schottischen Nationalpartei steht seit mehr als acht Jahren an der Spitze.

.Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat überraschend ihren Rücktritt bekanntgegeben.

Noch vor wenigen Wochen hatte sie einen solchen Schritt noch ausgeschlossen, so Sturgeon bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Jetzt fühle sie, «dass die Zeit jetzt gekommen ist». Die Anführerin der Schottischen Nationalpartei (SNP) steht seit mehr als acht Jahren an der Spitze der Regierung in Edinburgh.

Ringen um Unabhängigkeit

Im Ringen um eine Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich musste Sturgeon zuletzt mehrere Dämpfer hinnehmen: London blockiert eine von ihr angestrebte erneute Abstimmung über die Frage, ob Schottland weiterhin Teil des Vereinigten Königreichs bleiben soll oder nicht. Zudem verloren die Unabhängigkeitsbefürworter vor dem höchsten britischen Gericht.

Der Supreme Court hatte geurteilt, dass das schottische Regionalparlament kein Recht hat, ohne Zustimmung der britischen Regierung eine Volksabstimmung anzusetzen. Sturgeon sagte, sie sei enttäuscht von der Entscheidung, akzeptiere sie aber. Unabhängigkeit müsse auf legalem und demokratischem Wege erreicht werden.

Nicola Sturgeon, Ministerpräsidentin von Schottland, will Berichten zufolge zurücktreten.
Nicola Sturgeon, Ministerpräsidentin von Schottland, will Berichten zufolge zurücktreten. - Russell Cheyne/PA Wire/dpa

Zudem belastete zuletzt der Streit um ein kontroverses Gender-Gesetz die schottische Regierung. Mit dem Gesetz, für das das schottische Parlament im vergangenen Jahr gestimmt hatte, soll unter anderem die Pflicht für ein medizinisches Gutachten als Voraussetzung für eine Änderung des Geschlechtseintrags entfallen.

Das Mindestalter für einen Antrag soll von 18 auf 16 Jahre gesenkt werden. Als Transmenschen werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Die am längsten amtierende schottische Regierungschefin

Daran gab es viel Kritik, zu den prominentesten Kritikerinnen gehört die Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling. Sie und ihre Mitstreiter befürchten, dass Männer die vereinfachten Regelungen ausnützen könnten, um aus sexuellen Motiven in Bereiche einzudringen, die Frauen vorbehalten sind, wie zum Beispiel Damenumkleiden oder -toiletten. Unterstützer sehen in dem Gesetz hingegen eine längst überfällige Reform, die Transmenschen das Leben erleichtern und ihnen ermöglichen könne, selbstbestimmt zu leben.

Sturgeon war seit 2014 im Amt. Sie ist damit die am längsten amtierende schottische Regierungschefin. Sie folgte auf ihren damaligen Parteikollegen Alex Sammond, der mittlerweile eine neue Partei gegründet hat.

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