Bettwanzen stechen 30 Panzersoldaten in Waadtländer Kaserne
30 Soldaten sind in der Kaserne La Lécherette VD von Bettwanzen gestochen worden. Oberste Priorität ist nun, die Verbreitung der Wanzen zu verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Bettwanzen haben in der Kaserne La Lécherette VD zwei Kompanien angegriffen.
- Rund 30 Panzersoldaten weisen Wanzenstiche auf.
- Priorität der Armee ist nun, dass die Bettwanzen sich nicht weiter ausbreiten.
Bei zwei Kompanien sind Bettwanzen in den Schlafräumen und Textilien gefunden worden. Die Soldaten sollten den Wiederholungskurs in der Kaserne La Lécherette VD absolvieren.
Rund 30 Armeeangehörige haben typische Wanzenstiche. Dies teilte das Verteidigungsdepartement VBS am Mittwoch mit. Es handelt sich um zwei Kompanien des Panzersappeurbataillons 1.
Reinigung sämtlicher Gegenstände
Jetzt ist desinfizieren angesagt: Dazu muss die Kaserne vollständig isoliert werden und eine gründliche Körperreinigung erfolgen. Die Kompanien werden vorübergehend in den Truppenunterkünften in Pierre du Moëllé (VD), Hongrin und Villeneuve (VD) untergebracht.
In La Lécherette folgt nun die Reinigung sämtlicher Schlafräume und Textilien. Doch nicht nur das: Jeder Gegenstand in der befallenen Kaserne muss desinfiziert werden. Auch die Portemonnaies der Soldaten werden laut Mediensprecherin Delphine Allemand gründlich gereinigt, damit eine Verbreitung der Bettwanzen verhindert wird.
Die Textil- und Körperreinigung wird mit der Logistikbasis der Armee durchgeführt werden. Für die Desinfektion der Räume ist ein ziviles spezialisiertes Unternehmen zuständig.
Ursprung der Bettwanzen unklar
Wann genau die Kaserne wieder bewohnbar ist, kann Delphine Allemand nicht sagen. Dies komme auf die Stärke des Befalls an und die Zeit, die die Reinigung in Anspruch nimmt. Ziel ist jedoch eine rasche Rückkehr nach La Lécherette.
Wie genau die Bettwanzen in die Kaserne gelangen konnten, ist unklar. Da die Verbreitung meist unbemerkt über Gegenstände und Textilien geschieht, können die Bettwanzen streng genommen von überall herkommen. Laut Delphine Allemand ist eine Verhinderung der Ausbreitung nun oberste Priorität.
Regelmässige Bettwanzen-Invasion beim Schweizer Militär
Über die Jahre gesehen haben die Kasernen des Schweizer Militärs schon regelmässig Besuch von Bettwanzen gehabt, wie unterschiedliche Medien berichten. Bereits 2013 hatte eine Rekrutenschule in der Kaserne Colombier (NE) mit den Insekten zu kämpfen. Damals liessen sich die Wanzen auf zwanzig Betten nieder.
2016 plagten Bettwanzen direkt drei Kompanien der Infanterie-Rekrutenschule. An diversen Standorten in der Westschweiz wurde das Ungeziefer gefunden. Auch 2017 machten Bettwanzen Rekruten das Leben schwer. Dieses Mal waren es die Rekruten der Kaserne Chamblon VD, die von den Wanzen gebissen wurden.
Das VBS weist darauf hin: Bettwanzen werden meist über Gepäck und Textilien verbreitet und ernähren sich nachts vom Blut der Menschen. Ein Befall habe nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.