Bolivianischer Oppositionskandidat Mesa fordert Neuwahl
Nach dem umstrittenen Wahlsieg von Evo Morales bei der Präsidentschaftswahl in Bolivien Ende Oktober hat der Oppositionskandidat Carlos Mesa eine Neuwahl gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Zweifel an Wahlsieg von Präsident Morales.
Die neue Abstimmung solle «von einem unparteiischen Wahlgremium» und von der internationalen Gemeinschaft beobachtet werden, sagte Mesa nach einem Treffen seiner Partei am Sonntag. Am Wahlsieg von Amtsinhaber Morales gibt es in der Opposition in Bolivien sowie international erhebliche Zweifel.
Es liege in der Hand von Morales, das Land zu befrieden und «diese Krise demokratisch» zu lösen, erklärte Mesa. Seine Anhänger forderte er auf, «in Frieden und Gewaltlosigkeit» weiterhin gegen das offizielle Wahlergebnis zu protestieren.
Das Oberste Wahlgericht hatte vor gut einer Woche bestätigt, dass Morales die Wahl am 20. Oktober gewonnen habe. Der Sozialist Morales erhielt demnach 47,1 Prozent der Stimmen, sein konservativer Herausforderer Mesa kam auf 36,5 Prozent. Damit erübrigte sich eine Stichwahl, weil der Stimmenanteil mehr als zehn Prozentpunkte auseinander lag.
Seither hat sich massiver Widerstand gegen Morales formiert. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und erkennt das Ergebnis nicht an.
Zuletzt gab es häufige Proteste und immer wieder Zusammenstösse zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidenten. Dabei kamen bereits mindestens zwei Menschen ums Leben, dutzende weitere wurden verletzt. Der seit 2006 amtierende Morales wirft der Opposition vor, ihn durch einen «Staatsstreich» stürzen zu wollen.