Bolsonaro: Argentinische Hilfen für Überschwemmungsopfer «nicht nötig»
Trotz der verheerenden Überschwemmungen in Brasilien hat der rechtsradikale Staatschef Jair Bolsonaro erklärt, die angebotene Hilfe aus Argentinien sei derzeit «nicht nötig».
Das Wichtigste in Kürze
- Beziehungen zu Amtskollegen Fernández sind angespannt.
Die Hilfe könnte angenommen werden, wenn sich die Bedingungen verschlechterten, erklärte Bolsonaro am Donnerstag im Online-Dienst Twitter. Bolsonaro, der wegen seines Umgangs mit der Katastrophe bereits schwer unter Beschuss steht, hat ein gespanntes Verhältnis zu dem linksgerichteten argentinischen Staatschef Alberto Fernández.
Bolsonaro erläuterte, seine Regierung werde «Hilfe und internationale Spenden» annehmen. Als Beispiele führte er Decken und Matratzen einer japanischen Hilfsorganisation an. Von den Überschwemmungen in Brasilien sind 136 Städte und Gemeinden betroffen, vor allem im Bundesstaat Bahia. 24 Menschen kamen bereits ums Leben, 90.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Der argentinische Botschafter in Brasilien, Daniel Scioli, hatte am Montag unter anderem Desinfektionsmittel, Aufbereitungsmöglichkeiten für Wasser und psychosoziale Hilfestellungen angeboten.
Fernández ist ein Verbündeter des früheren linken Präsidenten Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, der voraussichtlich als Rivale Bolsonaros an den Wahlen im kommenden Jahr teilnehmen will. Nach den aktuellen Umfragen kann Lula mit einem komfortablen Vorsprung rechnen. Lula twitterte, es sei «beklagenswert», wenn ein Präsident, der nicht helfe, die Hilfe von anderen ablehne.
Bolsonaro hatte für die Überschwemmungsregion einige Hilfszahlungen zugesagt, die aber als unzureichend kritisiert wurden. Er überflog bisher die Katastrophenregion lediglich einmal am 12. Dezember. Weil er derweil seinen Urlaub im Kreise seiner Familie im Süden Brasiliens fortsetzt, gerät Bolsonaro zunehmend in die Kritik.