Brandanschlag auf Zentrale von Suu Kyis Partei in Yangon
In Myanmars grösster Stadt Yangon ist das Hauptquartier der Partei der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit einem Molotow-Cocktail in Brand gesetzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nächtlicher Vorfall vor Tag der Armee in Myanmar.
Offenbar habe ein Angreifer den Brandsatz am Freitagmorgen gegen 4.00 Uhr Ortszeit auf das Gebäude geworfen, sagte Soe Win von der Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) der Nachrichtenagentur AFP.
Anwohner hätten die Feuerwehr verständigt und etwa eine Stunde später sei das Feuer unter Kontrolle gebracht worden, führte der NLD-Vertreter aus. Demnach wurde nur der Eingangsbereich der Parteizentrale beschädigt. NLD-Mitglieder seien bereits vor Ort, um den Schaden zu begutachten.
«Wir müssen eine Anzeige bei der Polizei erstatten», sagte Soe Win. «Wir wissen nicht, wer das getan hat, aber es ist überhaupt nicht gut.»
In Myanmar hatte das Militär am 1. Februar gewaltsam die Macht an sich gerissen. Der Putsch beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem südostasiatischen Land unter Federführung der NLD. Die Junta sieht sich seitdem massiven Protesten gegenüber und reagiert mit brutaler Gewalt gegen Demonstranten. Bei Protesten wurden bislang mehr als 2600 Menschen festgenommen. Nach Angaben myanmarischer Menschenrechtsaktivisten wurden bereits mehr als 280 Menschen getötet. Die Junta beziffert die Zahl der Toten auf 164 und bezeichnet die Opfer als «gewaltsame Terroristen».
Die nun beschädigte NLD-Zentrale war in den ersten Wochen nach dem Militärputsch Schauplatz von Demonstrationen gegen den Umsturz. Der Brandanschlag auf das Gebäude ereignete sich am Tag vor dem Tag der Armee in Myanmar, an dem das Militär mit seiner jährlichen Parade Stärke demonstrieren will. Beobachter befürchten eine Eskalation der Konfrontation zwischen dem Militär und seinen Gegnern.