Brasiliens Präsident Temer tritt nicht noch einmal an
Das Wichtigste in Kürze
- Michel Temer, der Präsident Brasiliens, tritt im Oktober nicht erneut zur Wahl an.
- Nur etwa fünf Prozent der Brasilianer sind mit seiner Arbeit zufrieden.
Der brasilianische Präsident Michel Temer tritt nicht zur Wiederwahl an, und das dürfte viele Brasilianer freuen. Stattdessen schickt seine Partei den früheren Finanzminister Henrique Meirelles ins Rennen.
«Meirelles ist der Beste der Besten», sagte Temer. «Ich wäre sehr stolz, wenn Meirelles eines Tages zum Präsidenten Brasiliens erklärt würde.» Der 72-Jährige ist einer der prominentesten Figuren in der brasilianischen Finanzwelt. Er war Chef der Zentralbank und Finanzminister.
Temer selbst hätte wohl kaum Aussicht auf eine Wiederwahl. Nur etwa fünf Prozent der Brasilianer sind mit seiner Regierungsarbeit zufrieden. Er war 2016 nach der Absetzung von Präsidentin Dilma Rousseff an die Staatsspitze gerückt. Nach einer Reihe von Korruptionsskandalen sind weite Teile der brasilianischen Politikerklasse diskreditiert.
In den Umfragen vor der Wahl im Oktober führt Luiz Inácio Lula da Silva mit weitem Vorsprung. Allerdings verbüsst der Ex-Präsident (2003-2011) wegen einer Schmiergeldaffäre eine langjährige Haftstrafe. Ob er antreten kann, ist deshalb noch unklar. An zweiter Stelle folgt der ultrarechte Abgeordnete Jair Bolsonaro.