Brasiliens Umweltministerin fordert in Davos Hilfe beim Klimaschutz

Keystone-SDA
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Prättigau,

Die brasilianische Umweltministerin Marina Silva hat die Industrienationen beim Weltwirtschaftsforum dazu aufgefordert, ihr Versprechen zu erfüllen und die Industrie- und Schwellenländer beim Klimaschutz zu unterstützen. «Wir haben eine gute globale Regelung, aber es fehlt an Investitionen», sagte Silva in Davos am Dienstag, wo sie Brasilien zusammen mit Wirtschaftsminister Fernando Haddad vertritt. «Die 100 Milliarden US-Dollar, die die reichen Länder zugesagt hatten, sind immer noch nicht da.» Es seien jetzt Ressourcen notwendig, um Treibhausgase zu reduzieren und die Auswirkungen der Klimakrise abzuschwächen.

Amazonas
Regenwald in Brasilien - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Pariser Klimakonferenz 2015 hatten die Industriestaaten zugesichert, zunächst 100 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2025 bereitzustellen.

Die Verantwortung für den Erhalt des Amazonaswaldes sei nicht allein eine brasilianische Angelegenheit, sagte Silva in Davos weiter. Als riesiger Kohlenstoffspeicher spielt das Amazonasgebiet, flächenmässig so gross wie Westeuropa, im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel eine wichtige Rolle.

Silva hatte am Montag in Davos Applaus vor allem für den Teil ihrer Rede bekommen, in der sie erklärte, wie sich die brasilianische Regierung für den Schutz der Bäume und indigenen Völker im brasilianischen Amazonasgebiet einsetzen will. Der Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva, der am 1. Januar zum dritten Mal als Präsident des «Grünen Riesen» Brasilien vereidigt wurde, galt in seiner früheren Amtszeit (Anfang 2003 bis Ende 2010) zwar nicht als Grüner, hat nun aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken.

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