Britisches Parlament debattiert striktes Anti-Tabak-Gesetz
In Grossbritannien soll das Rauchen schrittweise verboten werden. Das Mindestalter zum Zigaretten-Erwerb soll jedes Jahr um ein Jahr angehoben werden.
Grossbritannien will Tabak langfristig und schrittweise verbieten. Dazu brachte die Regierung am Mittwoch ein striktes Anti-Rauchen-Gesetz ins Unterhaus in London ein.
Der Entwurf sieht vor, dass niemand, der dieses Jahr 15 wird oder jünger ist, jemals im Leben legal Zigaretten kaufen kann. Dafür soll das Mindestalter zum Tabakkauf von derzeit 18 Jahren jedes Jahr um ein Jahr angehoben werden. Damit könnte die Raucher-Quote in der Gruppe der 14- bis 30-Jährigen bis zum Jahr 2040 nahe null liegen, wie die Regierung mitteilte.
«Bessere Zukunft für unsere Kinder – völlig vermeidbare Ursache»
«Wenn wir für eine bessere Zukunft für unsere Kinder sorgen wollen, müssen wir die grösste, völlig vermeidbare Ursache für Krankheit, Behinderung und Tod bekämpfen: das Rauchen», sagte Premierminister Rishi Sunak. Die Änderungen würden Tausende Leben retten und Milliarden Pfund für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS freisetzen.
Die Folgen des Rauchens kosten die britische Wirtschaft jährlich rund 17 Milliarden Pfund (rund 19,2 Mrd Franken). Das ist deutlich mehr als die Steuereinnahmen durch Tabak in Höhe von 10 Milliarden Pfund.
Auch E-Zigaretten sollen weniger attraktiv werden
Der Schritt ist innerhalb Sunaks Konservativer Partei durchaus umstritten. Dennoch wird erwartet, dass das Parlament das Gesetz letztlich annimmt, auch weil die wichtigste Oppositionspartei Labour ihre Zustimmung signalisiert hat.
Der Entwurf sieht zudem vor, E-Zigaretten unattraktiver für Jugendliche zu machen. So sollen süsse Geschmacksrichtungen sowie knallige Verpackungen, die vor allem Minderjährige ansprechen, eingeschränkt werden. In einem separaten Gesetz sollen Einweg-E-Zigaretten grundsätzlich verboten werden.